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Verkehrschaos Sperrung in Wahlitz sorgt für Ärger

Die Sperrung der Ortsdurchfahrt Wahlitz sorgt für chaotische Verhältnisse. Die Anwohner ruhiger Wohngebiete sind verärgert.

Von Thomas Schäfer 11.07.2019, 05:00

Wahlitz l „Die Beschilderung der Baustelle ist komplett für den A...“, ist Danny Jirse sauer. Er ist Anwohner im Heilstättenweg in Wahlitz und fassungslos über das Chaos, das seit Montagmorgen im Ort herrscht. Grund ist die Totalsperrung der Ortsdurchfahrt B 184.

Die eigentlich vom Landkreis ausgewiesene weiträumige Umleitung von Gommern über Möckern bis nach Königsborn scheint kaum ein Autofahrer zu nutzen oder schlicht zu übersehen. Und so wälzt sich seit Wochenbeginn eine Blechlawine auf der Suche nach Schleichwegen durch kleine Nebenstraßen von Ein- und Mehrfamilienhaus-Siedlungen, die westlich der B 184 in der Ortschaft liegen.

„Die Autofahrer können ja teilweise nicht mal etwas dafür. Es müsste nur richtig ausgeschildert werden. Schon an der Kreuzung bei Vogelsang müsste die Straße gesperrt werden und nicht erst 50 Meter vor dem Ortseingangsschild – da ist es zu spät“, schimpft Danny Jirse.

In der Straße Im Heidefeld sieht es ähnlich aus. Eigentlich weit ab von der B 184, verirren sich immer wieder Autofahrer im verwinkelten Wohngebiet. „Es gibt auch immer wieder Leute, die versuchen, über einen landwirtschaftlichen Weg nach Vogelsang zu kommen, der hier hinten anfängt. Das Problem ist, dass er durch ein Landschaftsschutzgebiet und durch den Wald führt“, sagt Heike Schumann, Anwohnerin. „In der Nacht vom Montag zum Dienstag ist hier um 4 Uhr ein LKW durchgebrettert. Da er nicht wenden konnte, hat er es auch über den Feldweg versucht“, erzählt sie weiter. „Die Ausschilderung ist einfach nicht korrekt. Wir haben hier eine Tempo-30-Zone, und 40-Tonner dürften hier überhaupt nicht fahren“, sagt sie.

Im Buchenweg, der parallel zur B 184 verläuft, steht Wolfgang Baude am Straßenrand. Noch nimmt er das Chaos mit Humor und weist verirrten Autofahrern lächelnd den Weg aus dem Ort. Und dennoch sagt er: „Durch wen auch immer die Verkehrsplanung gemacht wurde – es ist nicht nachvollziehbar. Vorhin standen sich zwei entgegenkommende Linienbusse gegenüber und kamen nicht aneinander vorbei. Zurücksetzen konnten sie auch nicht, da von hinten schon alles voller Autos war. Die große Gefahr, die ich sehe, ist die Geschwindigkeit, mit der manche hier durchfahren. Hier wohnen viele Familien mit kleinen Kindern...“ Wie zum Beweis biegt ein schwarzer PKW mit quietschenden Reifen aus der Lindenstraße kommend in den Buchenweg ein und rast am kopfschüttelnden Wolfgang Baude vorbei.

Axel Struy, Anlieger Im Heidefeld, bringt es auf den Punkt: „Wir wünschen uns den eindeutigen Hinweis auf die Anliegerstraßen, eine Tonnage-Begrenzung, Kontrollen und Polizeipräsenz und insgesamt eine deutlich bessere Beschilderung und Ausschilderug der Umleitung.“

Auf Nachfrage der Volksstimme hat der Landkreis auf die Hinweise der Anwohner reagiert. Henry Liebe, Hauptamt Jerichower Land, teilt folgendes mit:

„Dem Landkreis sind die aus der Baumaßnahme entwickelten Verkehrsprobleme durch Anwohnerhinweise sowie Informationen der Stadt Gommern bekannt geworden. Aus diesem Grund wurde entsprechend nachreguliert.

In den Teilen der Dorfstraße bis zum Buchenweg sowie im Kastanienweg wurde absolutes Haltverbot angeordnet. Des Weiteren wurden in den Einmündungsbereichen der B 184 ein Verbot für Kraftfahrzeuge über 3,5 Tonnen angeordnet sowie ab der Einmündung Buchenweg von der B 184 eine 30-Zone errichtet.

Hinter der Einmündung Vogelsang (aus Richtung Gommern kommend) wird eine beidseitige Beschilderung mit dem Verkehrszeichen 357 „Sackgasse“ und dem Zusatzzeichen „keine Wendemöglichkeit für LKW“ vorgenommen.

Die gesamte wegweisende Beschilderung, die noch nicht außer Kraft gesetzt wurde, wurde noch am Mittwoch, 10. Juli, ausgekreuzt. Die Polizei wird entsprechende Kontrollen durchführen. Das durch den Baulastträger beauftragte Unternehmen wurde aufgefordert, noch heute die Beschilderungen zu stellen.“