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Vertrag Stadthallen-Gezerre geht weiter

Stimmt der Stadtrat dem Vertrag mit der PSE Service GmbH zur weiteren Bewirtschaftung der Stadthalle zu? Das beschäftigt den Stadtrat.

Von Katrin Wurm 25.04.2017, 07:00

Burg l Wird das Hin und Her um die Stadthalle Mittwochabend beendet? Dreh- und Angelpunkt wird das Abstimmungsverhalten der CDU. Denn die Vertreter der Union hatten auf dem jüngsten Hauptausschuss dafür votiert, mit der PSE Service GmbH (Janin Niele) keinen Vertrag abzuschließen. Grund waren „neue Erkenntnisse“ zur finanziellen Situation der Geschäftsfrau. Weil aber der Stadtrat zuvor für eine Verlängerung des Pachtvertrages um ein Jahr mit der Option für drei Jahre votiert hatte, war das Chaos perfekt.

Die CDU/FDP/BFW ist gespalten: Stadtratsvorsitzender Markus Kurze beispielsweise ist für einen Vertragsabschluss. „Wir haben einen Stadtratsbeschluss, dass der Vertrag mit Frau Niele zunächst für ein Jahr verlängert wird. Daran sollten wir uns halten.“

Dagegen sagte Vize-Fraktionschef Clemens Engel, dass die Fraktion mehrheitlich bei ihrer Auffassung bleibe mit der PSE nicht weiter zusammenzuarbeiten. Es habe keine vernünftige Basis zwischen Stadt und PSE gegeben.

Mitglieder der CDU/FDP/BFW-Fraktion hatten nach Informationen der Volksstimme unter anderem moniert, dass zu diesem Zeitpunkt fehlende Betriebskosten in Höhe von rund 10.000 Euro noch nicht beglichen wurden. Am vergangenen Freitag ist die Summe an die Stadt überwiesen worden. Das bestätigen Kontoauszüge, die der Volksstimme vorgelegt wurden und ein Anwaltsschreiben von Janin Niele.

Die SPD bleibt indessen bei ihrer Meinung, keinen Vertrag mit der PSE abzuschließen, sagte Fraktionschef Heiko Jerkowski. Er räumte ein, dass die derzeitige offene Lage schwer zu vermitteln ist. Auch die Fraktion Erben/Dr. Wolffgang ist gegen einen Vertrag.

Etwas anders steht es Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD): Er hofft auf ein versöhnliches Ende des Stadthallen-Gezerres: „Ich gehe davon aus, dass wir zueinander finden und es zu einem Vertragsabschluss kommt.“

Die Linke hofft indes auf Zustimmung zum Pachtvertrag: „Ich sehe keine anderen Sachstände als vor vier Wochen. Sie (Janin Niele - d. Red.) hat ihre Hausaufgaben gemacht, alles bezahlt und sich in der Qualität verbessert. Die Stadt hat noch immer weder Geld noch Personal, um die Halle zu betreiben, und wir sollten froh sein, dass Frau Niele trotz der ganzen Wirtschaft noch mit Herzblut am Start ist“, sagte Fraktionschefin Kerstin Auermann.

Frank Endert von den Freien Wählern übt indes scharfe Kritik an der CDU: „Da geht es um Intrigen. Es werden die gleichen bürgerunfreundlichen Fehler wie bei der lila Lounge gemacht, die heute ein Farbtupfer ist, oder der Schule Burg-Süd, die damals geschlossen werden sollte.“

In den sozialen Netzwerken schlägt das erneute Vertrags-Wirrwarr hohe Wellen. Viele Mitglieder der Facebook-Gruppe „Burger Ansichten“ bringen ihr Unverständnis darüber zum Ausdruck. „Ich verstehe dieses Hin und Her nicht. Es sollten endlich mal die Karten auf den Tisch gelegt werden, welche Person denn eigentlich die Halle bekommen soll“, schreibt eine Nutzerin.

Viele befürchten, dass die Stadthalle in einen Winterschlaf verfallen könnte, wenn die Stadt die Veranstaltungen und die Halle wieder organisiert. „Frau Niele hat jetzt endgültig die Chance verdient, die ihr vor einigen Wochen verbindlich bestätigt wurde“, schreibt ein Facebook-User.

„Seit Janin Niele die Halle hat, habe ich als Ex-Burger überhaupt erst wieder positives von der Halle und den Veranstaltungen darin gehört. Lasst sie ihr. Das geht sonst schief“, bringt ein Nutzer in die Diskussion ein.

Auch Pächterin Janin Niele äußerst sich via Facebook dazu: „Der Knackpunkt liegt darin, dass bei der letzten Stadtratssitzung mehrheitlich für den Vertrag gestimmt wurde und wir uns darauf verlassen haben, wodurch eine Reihe von Veranstaltungen bestätigt wurden, unter anderem zu Silvester mit der Band Tänzchentee.“