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Videoüberwachung Gewerbegebiet unter Beobachtung

Im Burger Gewerbegebiet wurde durch Diebstahl ein Schaden von einer Million Euro verursacht. Jetzt überwachen Kameras das Gebiet.

Von Tobias Dachenhausen 22.11.2016, 00:01

Burg l Erst in der vergangenen Woche, in der Nacht zum Freitag, sind unbekannte Täter durch einen nachgemachten oder gestohlenen Schlüssel in das Postverteilungszentrum in der Lindenallee in Burg (Gewerbegebiet) eingestiegen und haben 1000 Bargeld gestohlen. Spuren haben die Täter nicht hinterlassen, an Hinweisen fehlt es der Polizei komplett. "Mit einer entsprechenden Videoüberwachung über das Gebiet hätten wir eventuell Hinweise auf Fahrzeuge oder auch Personen bekommen können", vermutet Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch.
Künftig wird das auch möglich sein. Denn seit Freitag wird das Burger Gewerbegebiet an der Bundesstraße 246a videoüberwacht. Sechs Kameras werden das Geschehen an drei Kreuzungen des Gewerbegebietes festhalten. "Aus Datenschutzgründen wird das Videomaterial nach 72 Stunden wieder überspielt. Es sei denn, wir können aus den Daten wichtige Erkenntnisse für eine Ermittlung gewinnen, dann kann die Datei auch länger gespeichert werden", erklärt Kriebitzsch. Das Gewerbegebiet mit den zahlreichen Firmen gilt als Kriminalitätsschwerpunkt im Kreis. "Wir wollen präventiv tätig werden und natürlich, wenn möglich, Straftaten schneller aufklären", betont der Polizeisprecher.
Dass das bitter nötig ist, zeigt die Statistik. In den vergangenen zwei Jahren wurden 15 Einbrüche in den dort ansässigen Firmen gemeldet. 2014 wurde von einem Firmenparkplatz ein Transporter gestohlen, 2015 wurde insgesamt ein Sachschaden von einer halben Million Euro verursacht. Im aktuell laufenden Jahr wurden bereits zwei Zugmaschinen mit Auflieger gestohlen. Schaden: ca. 400?000 Euro. "Die Aufklärung dieser Straftaten hat sich in der Vergangenheit als sehr schwer herausgestellt. Die Täter können aufgrund der Nähe zur Autobahn immer sehr schnell fliehen", begründet Kriebitzsch die Maßnahme der Videoüberwachung.
Vorab ist die Polizei der Bitte der ansässigen Firmen, die Präsenz in diesem Teil der Stadt zu verstärken, nachgekommen. "Das hat allerdings nicht zum erhofften Erfolg geführt", sagt der Polizeisprecher. Nun versucht die Polizei mit der Videoüberwachung ein weiteres probates Mittel. Der Testlauf geht erstmal über sechs Monate. Im Idealfall hofft die Polizei auf ähnliche Effekte wie in der Schartauer Straße. "Gerade im Bereich von Vandalismus, Sachbeschädigung oder auch Graffiti-Schmierereien spüren wir aufgrund der Videoüberwachung eine deutliche Entspannung in der Innenstadt", macht der Polizeisprecher deutlich.
Neben den zwei aktuellen Standorten in der Kreisstadt wird es perspektivisch wohl einen weiteren Standort in Möser geben. "Im Hinblick auf die Vielzahl der Einbrüche in Einfamilienhäuser ist es avisiert, hier ebenfalls eine Videoüberwachung einzurichten." Wann das der Fall sein wird, konnte der Polizeisprecher gestern noch nicht mitteilen.
Die Videoüberwachung im Burger Gewerbegebiet sollte für Abschreckung sorgen. Für die Suche nach den Dieben, die 1000 Euro aus einem Büro des Postverteilungszentrums gestohlen haben, kommt diese zusätzliche Hilfe aber zu spät.