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Videoüberwachung Kameras bleiben bis Mitte des Jahres

Möser und das Gewerbegebiet in Burg werden seit Ende 2016 durch Kameras videoüberwacht. Ein Zwischenfazit.

Von Tobias Dachenhausen 23.02.2017, 06:00

Burg/Möser l Erst vergangenen Freitag haben Einbrecher Schmuck und Bargeld in unbekannter Höhe bei einem Einbruch in ein Einfamilienhaus in der Lindenstraße in Möser erbeutet. Kein Novum in der „Gartenstadt“. Neben Lostau und Hohenwarthe zählt auch Möser aufgrund der Nähe zur A2 zu einem beliebten Ziel für Einbrüche in Einfamilienhäusern. „Möser ist ein Schwerpunkt bei diesen Einbrüchen im Jerichower Land“, sagt auch Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch. Aus diesem Grund richtete die Polizei im Dezember vergangenen Jahres auf Initiative des Innenministeriums zwei Kameras zur Videoüberwachung im Schermener Weg ein. Dort ist bislang auch seit dem nichts wieder passiert.

Um das aber auf die Abschreckung durch die Videoüberwachung zurückzuführen sei einfach noch zu früh, so Kriebitzsch. Dennoch insgesamt gehe entgegen dem allgemeinen Trend, die Anzahl der Einbrüche in Einfamilienhäuser im Jerichower Land gegenüber 2015 zurück.

Ähnlich ist das Bild im Burger Gewerbegebiet. Nach einem Vermögensschaden durch Einbruch oder Diebstahl von über eine Million Euro und 15 Einbrüchen in zwei Jahren wurden hier im November 2016 sechs Kameras zur Überwachung installiert. Als die Kameras „scharf“ geschaltet wurden, wurde gerade in einem Postverteilungszentrum eingebrochen. „Seit dem ist in diesem Bereich nichts mehr passiert“, sagt Kriebitzsch.

Der Erfolg der Videoüberwachung hänge aber nicht nur vom Bildmaterial ab. „Ein zusätzlicher Hinweis von Zeugen, wonach wir Ausschau halten können, kann Gold wert sein. Denn es ist immer eine Menge Arbeit, die Daten auszuwerten“, macht Kriebitzsch deutlich. Sonst würde man sich immer fragen, wonach man suchen müsse. Die Überwachung im Burger Gewerbegebiet läuft noch bis Ende Mai. In Möser bleiben die Kameras bis Ende Juni hängen. Vorerst. „Danach müssen wir begründen, warum wir es weiter verlängern wollen. Wir gehen aber derzeit davon aus, dass die Videoüberwachung über das halbe Jahr hinaus verlängert wird“, so Kriebitzsch.

Jedoch habe sich der Schwerpunkt für Einbrüche derzeit etwas verlagert. In der Region um Gommern und Wahlitz hat es in den vergangenen 14 Tagen sieben Einbrüche gegeben. Ein Grund hier über Kameras nachzudenken, ist das aber noch nicht. „Der Installation der Kameras in Burg und Möser ist ein langer Prozess vorausgegangen“, erklärt Kriebitzsch. Damit meint er, dass bereits zuvor versucht wurde, mit verstärkter Präsenz in diesen Gebieten, das Problem in den Griff zu bekommen. „Und das hat nicht gewirkt, darum wurde erst über eine Videoüberwachung entschieden“, so der Polizeisprecher. Diese Entscheidung müsse Hand und Fuß haben, da sie durchaus kritisch beäugt werde.

Für 72 Stunden werden die Daten behalten, dann überschrieben. Nur sobald Vorkommnisse festgestellt werden, würden die entsprechenden Aufzeichnungen dauerhaft – bis zur Aufklärung der Straftat – gespeichert. „Gegen diese Speicherdauer bestehen aus datenschutzrechtlicher Sicht keine Bedenken“, betonte der stellvertretende Datenschutzbeauftragte des Landes Sachsen-Anhalt, Albert Cohaus, im Jahr 2014, als die ersten Kameras in Burg installiert wurden. Grundsätzlich könne sich eine Videoüberwachung positiv auf die Sicherheit auswirken. „Die Erfahrungen in anderen Städten zeigen, dass die Kriminalität an den Orten, die videoüberwacht sind, zurückgeht“, berichtete Cohaus damals.

Neben dem Schermener Weg in Möser und dem Burger Gewerbegebiet wird auch die Schartauer Straße in der Kreisstadt noch videoüberwacht. Die Polizeidirektion Nord hatte damals die Maßnahme damit begründet, dass sich Straftaten wie Körperverletzung und Sachbeschädigung, vor allem in der Schartauer Straße, in den vergangenen Jahren häuften.