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Wahl AfD ist die große Gewinnerin

Das Ergebnis der Burger Stadtratswahl lässt aufhorchen: Die CDU bleibt zwar stärkste Kraft, die AfD erreicht aber auf Anhieb rund 16 Prozent.

Von Mario Kraus 28.05.2019, 07:00

Burg l Die kommunalpolitische Arbeit in Burg werden künftig andere Konstellationen bestimmen. Hatte die Fraktion von CDU/FDP und Burger Freien Wählern (BFW) bislang mit 15 Sitzen klar die Nase vorn und konnte mit Freien Wählern oftmals eine Mehrheit bilden, stellen sich die Verhältnisse künftig anders und vor allem bunter dar. Neben der AfD sind auch wieder die Bündnisgrünen und die FDP in Fraktionsstärke (zwei Mitglieder) im Stadtparlament vertreten. Insgesamt besteht der Stadtrat jetzt aus neun Parteien, Wählergemeinschaften und einem Einzelbewerber – Hans-Norbert Wolffgang und Lutz Wernecke (Burger Freie Wähler).

Die CDU habe auf jeden Fall ihr Ziel, wieder die meisten Mitglieder im Rat (elf) stellen zu können, erreicht, sagte Fraktionschef Frank-Michael Ruth gestern. „Trotz der Einbußen können wir zufrieden sein. Wir haben eine schlagkräftige Truppe mit erfahrenen Leuten.“ Das Resultat zeige, dass die Union bislang auch die richtigen thematischen Schwerpunkte gesetzt habe.

Einbußen muss auch die SPD hinnehmen, die künftig sechs Räte stellen wird, zwei weniger als 2014. „Wir hätten uns natürlich mehr gewünscht, sind aber trotzdem personell gut aufgestellt“, sagte Stadt- und Fraktionsvorsitzender Heiko Jerkowski. Möglicherweise habe auch der Bundestrend die Partei erfasst.

Auch die Linken hätten sich einen prozentualen Schub nach oben gewünscht, sind aber mit sechs Sitzen ebenso vertreten wie in der zurückliegenden Wahlperiode. „Wir können durchaus zufrieden sein, haben uns nicht verschlechtert. Das ist eine gute Ausgangsposition“, konstatierte die Kreis- und Stadtvorsitzende Kerstin Auerbach.

Große Gewinnerin ist zweifellos die AfD, die aus dem Stand rund 16 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Die Gründe für diesen Erfolg sieht Gerald Lauenroth auch darin, dass es sich um eine Art Personenwahl gehandelt habe. „Viele unserer Bewerber sind in der Stadt bekannt und engagieren sich in den Vereinen.“ Das habe sich ausgezahlt. Die AfD stehe künftig für eine konstruktive Politik im Sinne der Menschen und der Kommune.

Zufrieden kann auch die FDP sein, die wieder die Fraktionsstärke erreicht hat und zwei Stadträte stellt. „Es ist ein gutes Ergebnis. Ob wir allein bleiben oder uns einer Fraktion anschließen, wird in den nächsten Tagen entschieden“, so Stadtrat Udo Vogt. Besonders erfreulich sei für ihn die hohe Wahlbeteiligung von knapp 50 Prozent. Dies zeige, dass sich die Menschen wieder mehr einbringen.

Das sieht auch Emanuel Conrady so, der mit Volker Voigt stimmenmäßig wieder eine Bündnisgrünen-Fraktion erreicht hat. „Wir sind sicher gewählt, weil wir bekannt sind, aber mindestens auch deshalb, weil viele Bürger verstärkt grüne Akzente auf kommunaler Ebene sehen möchten. Da wird es Ansatzpunkte geben“, sagte Conrady.

Dagegen hat sich bei den Freien Wählern/Endert eher Enttäuschung breit gemacht. Sie werden statt drei nur noch einen Stadtrat stellen – Endert selbst. „Es hat diesmal nicht gereicht. Das ist schade, weil wir mit erfahrenen Bewerbern angetreten waren. Trotzdem engagieren wir uns weiter für die Bürger“, sagte der Vorsitzende Frank Endert.