1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Hat Loburg etwa einen „Grinch“?

EIL

Weihnachtsdekoration Hat Loburg etwa einen „Grinch“?

Zum vierten Mal werden Weihnachtsdekorationen im Raum Möckern beschädigt oder gestohlen. Gibt es einen Weihnachtshasser?

Von Stephen Zechendorf 14.12.2020, 05:00

Loburg l Kein Weihnachtsmarkt, kein Gottesdienst am Heiligen Abend – dass Weihnachten fast völlig ausfällt, scheint einem oder mehreren Unbekannten in Loburg noch nicht zu genügen. Nachdem bereits bei Privatleuten, Unternehmern und sogar vor dem Schulhort die Weihnachtsdekoration oder ganze Bäume gestohlen worden sind, musste nun auch der „offizielle“ Weihnachtsbaum auf dem Loburger Markt dran glauben.

Am Sonnabend stellten Bürger fest, dass der Nadelbaum vor dem Rathaus erheblich Schräglage hat. Ebenfalls hing das Stromkabel, welches von einer benachbarten Straßenlaterne den „Saft“ zur Lichterkette befördert, bedrohlich tief nach unten durch – in der Dunkelheit eine Gefahr für Passanten und Fahrradfahrer.

Vermutlich hatten Unbekannte versucht, die Lichterkette des Christbaumes zu entwenden, vermutete die Loburger Ortsbürgermeisterin Gabriele Schmohl. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei. Mitglieder des Ortschaftrates und weitere Bürger sorgten noch in den Abendstunden dafür, dass zumindest von dem herunterhängenden Kabel keine Gefahr ausgeht. Ein vor dem Rathaus ebenfalls umgeworfener Mülleimer aus Steinguss wurde wieder aufrecht gestellt.

Keine Erklärung hatte man für den Flachbildfernseher, den Unbekannte vor dem Weihnachtsbaum abgestellt haben, die Fernbedienung ordentlich mit Klebeband am Gerät fixiert.

Gabriele Schmohl verurteilte am Sonnabend scharf die respektlose und zudem gefährliche Handlung der unbekannten Täter. „Es macht traurig, dass das ehrenamtliche Tun vieler Bürger so zerstört wird.“ Dabei war sie doch so stolz auf die Loburger. Am Tag zuvor hatte sie sie gegenüber der Volksstimme noch gelobt, denn auch ohne das sonst übliche, gemeinsame Schmücken der kleinen Weihnachtsbäume auf dem Marktplatz waren die im Loburger Innenstadtbereich verteilten Bäume schön geschmückt worden.

„Wir möchten uns bei allen Loburgern bedanken, die unserem Aufruf gefolgt sind und die Bäumchen liebevoll geschmückt haben“, sagte am Freitagdie Loburger Ortschefin, die natürlich lieber in einer Ansprache beim Weihnachtsmarkt allen Bürgen dafür gedankt hätte: „Es ist wunderbar, dass viele Häuser in diesem Jahr wieder festlich geschmückt sind, was zu einer wundervollen weihnachtlichen Stimmung beiträgt. Ein großes Dankeschön an alle, die auch in diesem Jahr fleißig mitgeholfen haben, unser Loburg weihnachtlich herzurichten.“

Unter der Regie vom Ortschaftsrat Rolf Busse hatte auch im Corona-Jahr wieder ein Weihnachtsbaum auf dem Loburger Markt erstrahlen können. „Ein ganz herzliches Dankeschön an Friedchen Hausmann, die ihn gesponsert hat, und an die Mitarbeiter des Bauhofes für die Mithilfe beim Holen und Aufstellen des Baumes“, so Gabriele Schmohl weiter. Ob dieser nun in Schieflage gebrachte Baum weiter auf dem Marktplatz wird stehen bleiben können, stand am Wochenende noch nicht fest.

Dass auch in diesem Jahr wieder kleine Weihnachtsbäume zum Schmücken bereitgestellt werden konnten, sei Alf Kullmann und den Ortschaftsrätinnen Sandra Rydzy-Siebert und Kirstin Kullmann nebst Angehörigen zu verdanken, so die Loburger Ortsbürgermeisterin. Um so bedauerlicher sei es, dass ausgerechnet auch die Familie Kullmann zu den Geschädigten gehört haben, als Unbekannte die Weihnachtsdekoration und Gartenmöbel vor der Brennereimanufaktur im Münchentor entwendeten.

Die Ortsbürgermeisterin und der Ortschaftsrat wünschen allen Einwohnern ein gesundes und trotz aller Widrigkeiten besinnliches Weihnachtsfest. Und wer weiß: In der Geschichte vom „Grinch“, welche im Jahr 2000 aufwendig verfilmt worden ist, begreift auch das weihnachstmuffelige grüne Ungetüm letztlich, dass die Menschen selbst dann Weihnachten feiern werden, wenn man ihnen sämtliche Geschenke und jede Dekoration gestohlen hat. Weil Weihnachten nämlich mehr ist, als nur ein Konsum-Event.

Vielleicht begreift das ja auch der „Grinch von Loburg“ noch ...