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Weihnachtsmarkt Besser als 2016, aber Luft nach oben

Mit einem neuen Konzept richtete die Agentur Esprit Magdeburg GmbH „1. Burger Sterntaler Weihnacht“ aus. Zeit für ein Resümee.

Von Andreas Mangiras 16.12.2017, 00:01

Burg l Fred Raabe, Geschäftsführer der Agentur Esprit Magdeburg GmbH, zeigt sich sehr zufrieden: „Das neue Konzept ist gut aufgegangen. Die Märchenpagode und die Livemusik wurden häufig gelobt und alle Veranstaltungen sind gut angekommen.“ Zuverlässige Besucherzahlen kann er nicht nennen, da auch viele Menschen den Magdalenenplatz passieren, deren primäres Ziel die Läden in der Fußgängerzone sind. Dennoch: „Die Standbetreiber und Händler, die mitgemacht haben, haben auch schon für nächstes Jahr Interesse bekundet. Das spricht dafür, dass der Weihnachtsmarkt gut angenommen wurde.“ Besonders der Eröffnungstag und die Glüh-Weihnacht am Sonnabend erfreuten sich regen Zuspruchs.

Ein Wehrmutstropfen ist für Fred Raabe, dass der Rolandplatz nicht für den Weihnachtsmarkt genutzt werden konnte. „Auf dem Rolandplatz hätten wir noch mehr Spielraum gehabt. Ursprünglich wollten wir das Märchenthema noch intensiver aufgreifen, oder auch eine Weihnachtsbackstube aufbauen. Das war im Bereich der Schartauer Straße so nicht möglich.“

Über die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ist Fred Raabe voll des Lobes: Alle haben ihn nach Kräften unterstützt und ihm dabei geholfen, das neue Konzept umzusetzen. „Das war wirklich auf der ganzen Linie top.“ Für das nächste Jahr wünscht er sich eine noch engere Kooperation: „Wir können das Konzept noch weiter perfektionieren. Luft nach oben ist immer, zum Beispiel bei der Beleuchtung.“

Philipp Sievert vom Sachgebiet Wirtschaftsförderung, Tourismus, Kultur und Vergaben in der Stadtverwaltung sieht das neue Konzept ebenfalls positiv: „Die Resonanz auf den Weihnachtsmarkt war meiner Meinung nach gut. Das Programm war vielfältig, auch für Kinder, und die Idee, jeden Tag Livemusik mit wechselnden Stilrichtungen zu spielen, passte gut ins Konzept. Dauerbrenner wie die Glüh-Weihnacht sind natürlich ein Muss. Schlussendlich ist es uns gelungen, für jedes Alter und fast jeden Geschmack etwas zu bieten.“

Die 1. Burger Sterntaler Weihnacht sollte die Leute natürlich auch zum Shoppen in die Innenstadt zu locken. Einzelhändler im Umfeld des Magdalenenplatzes hatten daher auch die Erlaubnis zur Anpassung der Öffnungszeiten an die des Weihnachtsmarktes.

Gerry Weber vom „Steinhaus“ kennt den Burger Weihnachtsmarkt seit vielen Jahren. Sein Fazit fällt verhaltener aus: „Ich finde, dass der Termin dieses Jahr sehr unglücklich gewählt war. Am zweiten Adventswochenende sind immer die Weihnachtsmärkte in den umliegenden Gemeinden geöffnet. Viele davon sind durch Vereine und engagierte Bürger sehr liebevoll gestaltet und haben auch ein hochwertiges Programm. Damit sind sie eine harte Konkurrenz.“ Er schätzt, dass etwa 30 bis 40 Prozent der Stammgäste, die sonst jedes Jahr nach Burg kommen, weggeblieben sind. „Wenn die Leute ausbleiben, ist es für kleine Betriebe nicht wirtschaftlich, abends länger geöffnet zu bleiben. Im nächsten Jahr muss eine bessere Abstimmung mit dem Umfeld erfolgen.“

Er findet es trotzdem gut, dass der Weihnachtsmarkt stattfindet. Dennoch wünscht sich Gerry Weber, dass die Veranstalter konstruktive Kritik annehmen und im nächsten Jahr mehr über den Burger Tellerrand hinausschauen.

Auch Udo Vogt hat sein Blumengeschäft direkt in der Fußgängerzone. Er sieht bei dem neuen Konzept ebenfalls noch Verbesserungspotenzial. „Für eine Stadt wie Burg war das schon ganz in Ordnung, aber Luft nach oben ist immer. Mir fehlt ein wenig mehr Weihnachtsflair. Vielleicht ist es sinnvoll, die Vereine in Burg intensiver einzubeziehen.“

Schlechtreden möchte er die Sterntaler Weihnacht auf keinen Fall. „Ein Weihnachtsmarktkonzept muss wachsen. Wenn sich viele Menschen daran beteiligen, es mit Leben zu füllen, dann kommt auch noch mehr Stimmung auf – aber das braucht Zeit.“ Für seinen Blumenladen sind verlängerte Öffnungszeiten kein Thema.

Das Konzept der Sterntaler Weihnacht stellt offenbar durchaus einen Fortschritt zum Vorjahr dar. Dass es noch Spielraum für Verbesserungen gibt, auch darin sind sich Veranstalter und Einzelhändler einig. Nun gilt es, die diesjährige Veranstaltung noch einmal kritisch zu beleuchten und gute Ideen weiterzuentwickeln – damit die 2. Sterntaler Weihnacht noch besser wird.

„Den Weihnachtsmarkt fand ich gelungener als im vorigen Jahr. Er ist aber entwicklungsfähig“, erklärte Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) am Donnerstagabend im Hauptausschuss. Gefallen habe ihm, unter anderem das Angebot mit Live-Musik. Tagsüber wirkte es hingegen ein wenig trist. Rehbaum zeigte Verständnis für den Veranstalter, der den Roland-Platz als bessere Marktvariante sieht. „Er hätte mehr anbieten wollen, aber der Platz reichte nicht.“

Für Wirtschaftsförderin Andrea Gottschalk ist die Qualität des Weihnachtsmarktes keine Standortfrage. Wenn es aber künftig einen anderen Platz für den Weihnachtsmarkt geben sollte, müsste im 1. Quartal eine Entscheidung getroffen werden.

Ihre Meinung ist gefragt, liebe Leser: Wie fanden Sie den Burger Weihnachtsmarkt? Was hat gefallen, was nicht? Wäre der Rolandplatz besser geeignet? Reichen drei Tage vielleicht aus? Schreiben Sie uns per Mail an redaktion.burg@volksstimme.de