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Zugverkehr Sieben Wochen Bus statt Bahn

Ab 2. Mai bleibt die Bahnstrecke Magdeburg-Dessau über Wochen wegen Bauarbeiten zwischen Magdeburg und Rodleben gesperrt.

Von Andreas Mangiras 01.05.2018, 12:22

Magdeburg/Königsborn/Gommern/Dannigkow/Prödel/Lübs/Zerbst l Bahnpendler zwischen Magdeburg und Dessau müssen sich auf Schienenersatzverkehr einstellen. „Die Bauarbeiten wurden gebündelt, damit die wichtige Strecke zwischen Magdeburg und Rodleben nur einmal für sieben Wochen voll gesperrt werden muss“, teilt Erika Poschke-Frost, Pressesprecherin der DB-Regio in Leipzig, mit.

Die Maßnahmen würden die Erneuerung beider Streckengleise zwischen Gommern und Güterglück umfassen. Vom 19. Mai bis zum 21. Juni werde die Bahn hier auf dem rund 22 Kilometer langen Streckenabschnitt einen Umbauzug mit Bettungsreinigung im Fließbandverfahren einsetzen.

„In Biederitz, Königsborn und Gommern werden insgesamt 19 Weichen erneuert und teilweise die Oberleitung angepasst. Zwischen Trebnitz–Zerbst–Rodleben erfolgt eine Gleiserneuerung“, erklärt Poschke-Frost. Auch dort werde während der gesamten Dauer der Sperrung ein Umbauzug mit Bettungsreinigung im Einsatz sein. „Zudem wird in der Sperrpause die Personenunterführung an der Station Güterglück zurückgebaut“, sagt die Pressesprecherin.

Ab Juni bedienen die Züge in beide Richtungen nur noch den Hauptbahnsteig. „Dadurch entfällt für die Reisenden eine Gleisquerung“, so Poschke-Frost. Wann allerdings Baubeginn für den neuen Haltepunkt Güterglück ist, konnte die Pressesprecherin nicht sagen.

Dafür erneuert die DB an der Station Lübs beide Bahnsteige, einschließlich Wetterschutzhaus und Wegeleitsystem. An der bereits grundhaft ausgebauten Station in Wahlitz wird die Beleuchtung modernisiert.

„Insgesamt sind von den Bauarbeiten auch zehn Bahnübergänge betroffen. Im Abschnitt zwischen Biederitz und Güterglück sind es sieben und zwischen Trebnitz und Rodleben drei Bahnübergänge“, informiert Poschke-Frost weiter.

Die Sperrzeiten der Bahnübergänge mit den dazugehörigen Straßensperrungen werden zeitnah durch die zuständigen Landkreise beziehungsweise Gemeinden bekannt gegeben.

„Die Gleisbauarbeiten sind notwendig, um die Infrastruktur auch weiterhin für den Verkehr auf der Schiene fit zu halten“, betont die Bahnsprecherin.

„Letzte Abstimmungen zum Fahrplan des Schienenersatzverkehrs (SEV) erfolgten erst vor wenigen Tagen“, sagt Wolfgang Ball, Pressesprecher der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) in Magdeburg. Davon etwas abweichende SEV-Fahrplandaten seien bereits online.

Die Feinabstimmung werde in der Onlineauskunft nachgepflegt, „da gibt es keinen speziellen Link, die Daten finden Nutzer ganz normal in der Fahrplanauskunft auf www.bahn.de, wenn Sie eine Verbindung im Bauzeitraum suchen“, erläutert Ball. Noch in dieser Woche solle ein Fahrplanflyer in Druck gehen.

„Es wird je Stunde – jedoch nicht im Takt – eine Expressbusverbindung Dessau-Magdeburg geben, mit Zwischenhalten in Roßlau, Rodleben, Zerbst, Gommern, Wahlitz, Königsborn und Magdeburg-Neustadt“, so Ball.

Güterglück, Lübs, Prödel und Biederitz würden von den Bussen Zerbst–Magdeburg bedient. „Einwohner dieser Orte kommen also direkt nach Magdeburg, in Richtung Dessau-Roßlau muss bei den meisten Fahrten in Zerbst mit Anschluss umgestiegen werden“, erläutert der Nasa-Sprecher.

Die Expressbusse Magdeburg–Dessau benötigen etwa 95 Minuten für die Strecke, die Busse Magdeburg-Dessau mit allen Halten, insbesondere in Tagesrandlage, etwa 120 Minuten und Busse mit allen Halten Magdeburg–Zerbst etwa 90 Minuten. „Je nach Fahrtrichtung können die Fahrzeiten abweichen“, erklärt Ball.

Beim SEV würden besondere Bestimmungen gelten, erklärt Ball auf die Frage, wie es denn mit der Barrierefreiheit während des Ersatzverkehrs aussehe. Menschen mit Behinderung, sprich, Rollstuhlfahrer würden ein Lotteriespiel im Bezug auf ihre Beförderung befürchten.

„Alle im Einsatz befindlichen Busse sollten in der Lage sein, auch Rollstuhlfahrer zu befördern“, gibt Ball Entwarnung. Natürlich könne es vorkommen, dass auf einer Strecke zufällig mehrere Rollstuhlfahrer, ebenso wie beispielsweise Fahrgäste mit Fahrrädern oder Kinderwagen reisen, „da kann es natürlich zu Problemen kommen“, sagt Ball. Rollstuhlfahrer hätten aber die Möglichkeit ihre Reise anzumelden.

„Wer mit Rollstuhl, Fahrrad, Kinderwagen oder Ähnlichem direkt von Magdeburg nach Dessau fahren möchte – „Punkt zu Punkt“ – kann auch schauen, ob für ihn eine Verbindung mit Umstieg in Köthen in Betracht kommt“, nennt Ball eine Alternative.