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Zukunftstag Ein Blick hinter den Kasernen-Zaun

Beim Zukunftstag haben neugierige Schüler das Gelände der Clausewitz-Kaserne in Burg erkundet.

Von Susanne Klose 29.03.2019, 12:00

Burg l „Wir zeigen nach draußen, wer wir sind und was wir tun.“ So begrüßt Oberstleutnant Michael Labsch am Donnerstag die Mädchen und Jungen, die am Zukunftstag das Gelände der Clausewitz-Kaserne in Burg erkunden. Und ganz nebenbei will der Kommandeur des Logistikbataillons 171 Sachsen-Anhalt vor allem den Mädchen eins zeigen: Es gibt keine typischen Frauenberufe oder Männerberufe bei der Bundeswehr.

Was einer der größten Arbeitgeber Deutschlands so bietet, zeigen die fünf Stationen, an denen die etwa 120 Schüler beispielsweise üben, wie man eigentlich einen Druckverband anlegt. Schmerzhaft wird es dann auch bei so mancher Frage an den Kommandanten, etwa den möglichen Tod eines Kameraden bei Auslandseinsätzen.

Aber – nicht jeder muss in Krisengebiete ins Ausland. Dass die Bundeswehr auch im zivilen Bereich viele Berufe bietet, erklärt Hauptfeldwebel Patrick Heuer, Berufsberater im Karrierecenter der Bundeswehr Magdeburg.

„Natürlich wollen wir auch um Fachkräfte werben“, so der 32-Jährige. Das sei seit dem Wegfall der Wehrpflicht nicht ganz einfach. „Auch deshalb wollen wir eine Plattform wie den Girl’s Day nutzen“, so Heuer.

Aber auch bei der Bundeswehr gibt es eine „gläserne Decke“, wie eine Schülerin anmerkt: Bisher gibt es noch keinen weibliche Kommandooffizier. Vielleicht könnte das Jaliette eines Tages ändern: „Ich könnte mir das schon vorstellen“, erzählt die Schülerin aus Staßfurt. Ihr Onkel sei auch Soldat.

Wer sich nach dem Girl’s Day, der auch der Boy’s Day ist und inzwischen Zukunftstag heißt, intensiver mit den Ausbildungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr auseinandersetzen will, kann sich dafür bei Hauptfeldwebel Patrick Heuer oder einem seiner Magdeburger Kollegen einen Einzeltermin holen. Ein großer Anteil der Ratsuchenden sei minderjährig, erklärt Hauptfeldwebel Heuer. Hier sei es auch wichtig, die Eltern über alle Weiterbildungsmöglichkeiten aufzuklären.

Wie viele Schülerinnen und Schüler das nach so einer Veranstaltung wie dem Girl’s Day tatsächlich machen? „Schwer zu sagen“, sagt Heuer. Im Logistikbataillon 171 in Burg beträgt der Frauenanteil derzeit zwölf Prozent.

Umso wichtiger deshalb Aktionen wie der Girl’s Day, an dem die Bundeswehr seit 2001 teilnimmt. Für Schülerin Jessica steht vor allem eins fest: „Frauen und Männer sind gleichberechtigt bei der Bundeswehr.“ Das betont auch Kommandeur Michael Labsch. „Wir wollen dazu beitragen, dieses Bild von typischen Männer- und Frauenberufen aus den Köpfen der Schülerinnen und Schüler zu lösen.“ Schließlich stecke unter jeder Uniform – ein Mensch.