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Ausstellungseröffnung Premiere mit "Gabis Eleven"

Die Flure des Kalbenser Seniorenheims Haus I sind ab sofort für Freizeitkunst geöffnet. Die erste Vernissage fand am Sonntag statt.

Von Conny Kaiser 28.07.2015, 01:00

Kalbe l „Mir ist es wichtig, Kunst unter die Leute zu bringen“, sagt Corinna Köbele. Die Kalbenserin hat vor drei Jahren das Künstlerstadt-Projekt ins Leben gerufen. Und das neueste „Baby“, das es dort auf die Welt geschafft hat, ist die Flur- und Treppenhaus-Galerie im Haus I der „Klein Sanssouci“ GmbH.

Sie ist temporär mit 55 Werken von Freizeitkünstlerinnen aus dem Raum Gardelegen/Klötze bestückt worden, zu denen Corinna Köbele nach Rücksprache mit Heimleiter Caspar Boshamer den Kontakt aufgebaut hatte. Am Sonntagnachmittag fand nun im Beisein etlicher Besucher, die sich im Eingangsbereich drängelten, die feierliche Eröffnung der neuen Ausstellung statt. Sie wurde von der zwölfjährigen Franziska Krüger aus Estedt musikalisch umrahmt. Außerdem gab es für alle Besucher ein Glas Sekt oder Saft, gesponsert von der Geschäftsführung.

„Ich hätte nicht gedacht, dass wir hier so viele Bilder unterbringen können“, sagte Margot Göbel, die sich auch völlig fasziniert von dem großen Interesse an der Vernissage zeigte. Die Estedterin gehört zur Gruppe jener Frauen, die nun ihre Werke in Kalbe präsentieren. Sie alle hatten sich vor rund zehn Jahren erstmals an der Volkshochschule zusammengefunden, um unter der Regie der Gardeleger Künstlerin Gabriele Nickel Maltechniken zu erlernen beziehungsweise das bereits vorhandene Wissen zu erweitern. Die Gruppe, die inzwischen von Heike Pohl geleitet wird, kommt aber nach wie vor fast jeden Sonnabend zusammen. Längst findet die Runde nicht mehr in den Räumen der Volkshochschule, sondern meist bei der früheren Kursleiterin statt.

Und auch sie war am Sonntagnachmittag nach Kalbe gekommen und zeigte sich von der Resonanz auf die Ausstellung beeindruckt. Margot Göbel, die einige Grußworte ihrer terminlich verhinderten Mitstreiterin Christina Grupe verlas, nutzte dann auch die Gelegenheit, Gabriele Nickel vor versammelter Mannschaft ein großes Dankeschön auszusprechen. Denn ohne sie wären viele der Werke, so, wie sie jetzt zu sehen sind, wohl nicht entstanden. Denn sie hat das kreative Potenzial ihrer Schülerinnen herausgekitzelt und in die richtigen Bahnen gelenkt. Und das „mit Geschick und unendlichem Einfühlungsvermögen“, wie es in Christina Grupes Grußworten hieß. Nicht umsonst hat sich die Gruppe in Anlehnung an einen bekannten Kinofilm „Gabis Eleven“ genannt. Die Gruppenstärke, sie schwankt allerdings leicht. Mal sind in der Runde mehr, mal weniger als elf Frauen aktiv.

Zehn von ihnen haben Bilder für die neue Ausstellung zur Verfügung gestellt und dafür sogar manch heimische Wand verwaist hinterlassen. Die Werke sind in unterschiedlichen Techniken entstanden. Ölgemälde sind ebenso ausgestellt wie Aquarelle, Acryl- und Kreidemalereien, aber auch Fineliner- und Bleistiftzeichnungen. Letztere sind unter dem Oberbegriff Zentangle zusammengefasst, mit deren Hilfe die Person, die sie zu Papier bringt, neue Kraft schöpfen kann.

Die Ausstellung kann von jedermann besichtigt werden. Nur sollten sich die Besucher nach dem Betreten des Heims möglichst bei einem der dortigen Mitarbeiter melden.