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Familienwoche 90 Flüchtlinge kamen zur Eröffnung

Die gestrige Eröffnung der internationalen Familienwoche in der Freizeitoase Gardelegen war ein Erfolg.

Von Andreas Puls 17.08.2015, 19:27

Gardelegen l Die Freude über die überraschend große Resonanz auf die Einladung stand Ingrid Jankowski, Leiterin der Gardeleger Freizeitoase, ins Gesicht geschrieben. In ihrer Eröffnungsrede hieß sie alle Flüchtlinge – in der Mehrzahl komplette Familien mit Kindern – in der Einrichtung willkommen und lud sie zu einem geselligen und erlebnisreichen Tag sowie zum gegenseitigen Kennenlernen ein.

Die Rednerin stellte die geladenen Gäste vor – unter ihnen Vertreter der Stadtverwaltung, des Stadtrates und anderer Einrichtungen. Mit dabei war auch Dagmar Rusch, die für die Region zuständige Leiterin des VHS-Bildungswerkes, zu dem die Freizeitoase gehört. Ferner brachte Ingrid Jankowski ihre Freude über die breite Unterstützung der Familienwoche durch Vereine und Einrichtungen aus Gardelegen und viele ehrenamtliche Helfer zum Ausdruck, ohne die die Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre. Die Freizeitoase-Chefin erläuterte schließlich das Programm der Familienwoche. Sie lud alle ein, auch an den anderen Tagen vorbeizuschauen – und sich selbst mit einzubringen. Übersetzt wurden die Ausführungen von der Flüchtlingsberaterin Janet Warda.

Danach begannen die zahlreichen Aktivitäten auf dem Gelände und in den Räumen der Freizeitoase. Eine gemeinsame Tanzrunde bildete den Auftakt. Zunächst brachten die Mädchen aus der Freizeitoase zu flotter Musik eine kleine Performance zur Aufführung und danach überraschten einige der anwesenden Frauen und Mädchen aus Syrien mit einem Tanz aus ihrer Heimat. Viele Anwesende tanzten spontan mit. Über den ganzen Vormittag hinweg herrschte an den unterschiedlichen Stationen reger Betrieb. Neugierig erkundeten die Gäste die Räume und ließen sich von den Mitarbeitern die unterschiedlichsten Freizeitgestaltungsmöglichkeiten erklären. Die Kinder interessierten sich natürlich vor allem für die Spielzeuge und probierten sie nach Herzenslust aus.

Auch die Betreuer der aufgebauten Stände auf dem Außengelände freuten sich über ein großes Interesse an ihren Angeboten. Zum Beispiel Rico Projahn, der die Holzbrennstraße betreute. Dort wurden Anhänger gebastelt und kreativ gestaltet. Kinder und Erwachsene waren gleichermaßen aktiv. Gleich nebenan betreute Marie-Sophie Dobberkau die Papier-Bastelstraße. Unter ihrer Anleitung fertigten insbesondere junge Frauen farbenfrohe Karten, Papierklammern und anderes mehr an. Voll zu tun hatte auch Camilla Metelka mit dem Kinderschminken. Es bildete sich sogar eine Schlange. Geduldig warteten die Kinder der unterschiedlichen Nationalitäten, bis sie an der Reihe waren und zu fantasievollen Geschöpfen umgestaltet wurden. Aber auch all die anderen Angebote stießen auf ein reges Interesse. So konnten interessierte Gäste bei Walter Jakel das Schachspielen erlernen.

Auf einem Rasenstück wurde Fußball gespielt. Die aufgestellte Torwand war unter Dauerbeschuss. In den Räumen betreute Dirk Kuke den Karaoke-Automaten und nebenan wurde Tischtennis gespielt. Mit Begeisterung verfolgten viele der anwesenden Jungen auch die Vorführung der Modelleisenbahn der Freizeitoase. Einige filmten sogar mit dem Handy, wie die kleinen Züge ihre Bahnen zogen. Zur Eröffnung der Familienwoche boten auch die Stadt und die Sparkasse an, künftig die Arbeit der Freizeitoase mit Flüchtlingen unterstützen zu wollen. Als Idee wurde angeregt etwa eine Arbeitsgruppe Stadtgeschichte gemeinsam mit Kindern von Asylbewerbern zu bilden. Auch ein Kooperationsvertrag zwischen der Freizeitoase und der Volkssolidarität Gardelegen wurde gestern unterzeichnet (mehr dazu in Kürze).

Die Familienwoche geht noch bis zum Freitag, 21. August. Es laufen täglich unterschiedliche Aktivitäten.