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Stadtelternrat „Blick auf Landschulen behalten“

Mehr Rückmeldungen von Eltern wünscht sich die scheidende Vorsitzende des Gardeleger Stadtelternrates, Katrin Lübke. Nach einem holprigen Start des Gremiums vor einem Jahr zog Lübke Bilanz über die geleistete Arbeit.

Von Ilka Marten 21.08.2015, 03:00

Gardelegen l Erst hörte man gar nichts, da die Konstituierung erst nach fast einem Jahr Amtszeit stattfand, weil die Stadtverwaltung nicht zur konstituierenden Sitzung eingeladen und einige Schulen ihre Vertreter nicht der Verwaltung mitgeteilt hatten. Doch danach war öffentlich ebenso wenig vom Stadtelternrat zu hören, dessen Vorsitzende Katrin Lübke (Otto-Reutter-Grundschule) war. Die Amtszeit des Gremiums ist nach insgesamt zwei Jahren vorbei, im kommenden Schuljahr werden neue Elternvertreter in allen Schulen der Hansestadt gewählt, die dann Vertreter in den Stadtelternrat entsenden. Auf Anfrage der Volksstimme zog Lübke nun eine Bilanz über die Arbeit des Gremiums. Nach der konstituierenden Sitzung im Juli 2014 fand ein Treffen in der Miester Grundschule im September 2014 sowie eine weitere Zusammenkunft statt. Zusätzlich habe es Austausch per Mail, WhatsApp und Social Media gegeben, betonte die Vorsitzende. Zu unterschiedlichen Themen habe es auch Treffen in kleinerem Rahmen gegeben.

„Inhaltlich Vorrang hatte natürlich das Thema Grundschule Estedt, aber überhaupt der Erhalt der Landschulen“, so Lübke. Außerdem habe das Gremium aufgrund der knappen Unterrichtsversorgung Kontakt mit dem Landesschulamt aufgenommen. Zur Problematik der Estedter Grundschule gab es eine Stellungnahme des Stadtelternrates zur Stadtratssitzung, die sich für den Bestand der Einrichtung aussprach. „Da der Zeitraum für das Schreiben der Stellungnahme sehr kurz war, erfolgte dies über das Sammeln von Aussagen der einzelnen Mitglieder des Stadtelternrates“, informierte Lübke. Dabei habe es eine große Zahl von Rückmeldungen gegeben. Auch sei das Gespräch mit betroffenen Eltern und Eltern anderer Grundschulen gesucht worden. Zudem hätten Mitglieder des Stadtelternrates an Sozialausschusssitzungen teilgenommen.

Dass der Stadtelternrat nach der September-Sitzung nur noch nichtöffentlich tagte, begründete Lübke mit einem Volksstimme-Kommentar mit dem Titel „Inhaltslos“ (erschienen am 1. Oktober 2014), der „nicht sehr wertschätzend war“. Die Vorsitzende weiter: „Nach dem Bericht über den Besuch der Miester Grundschule zogen wir erst einmal vor, Treffen ohne Presse stattfinden zu lassen“, so die Vorsitzende. Sie betonte jedoch, dass in Gesprächen der Schulelternvertreter und auch mit anderen Eltern neue Ideen und viele Themen diskutiert worden seien. Die Teilnahme der Vertreter an den drei Sitzungen sei gut gewesen. „Schwierig war der Einstieg, da es zum Teil neue Vertreter an einigen Schulen gab oder auch noch gar nicht neu gewählte. Hier war eine unserer Aufgaben, abzufragen, wer für welche Schule zuständig ist“, so Lübke.

Als Themen, die der neue künftige Stadtelternrat aufgreifen sollte, regte Lübke an, „grundsätzlich den Blick auf die Landschulen zu behalten, um weitere Schließungen abwenden zu können“. Außerdem solle „Kontakt zu den Eltern der nun wechselnden Schüler gehalten werden“. Etwa wenn es für Estedter Eltern noch offene Fragen gebe. Das gelte auch für die Eltern der Reutter-Schule, da die Schließung von Estedt auch für die Gardeleger Kinder Veränderungen wie etwa Klassenteilungen bedeute. Weiterer Punkt: die Rückmeldung, ob die Zusammenarbeit zwischen beiden Hortstandorten zufriedenstellend sei.

„Großes Thema weiterhin ist natürlich die mangelnde Unterrichtsversorgung“, wo weiterhin Kontakt zur Landeschulbehörde gehalten werden müsse. Lübke nannte auch die Flüchtlingsarbeit im Rahmen der Beschulung als Thema für den Stadtelternrat. Lübke dazu: „Ist die erforderliche Unterstützung gegeben? Sowohl fachlich als auch personell?“ Einen Wunsch hat die scheidende Vorsitzende, die aus beruflichen Gründen für die kommende zweijährige Amtsperiode nicht kandidieren wird, noch: „Dass Eltern auch wirklich an den Stadtelternrat herantreten, damit dieser Handlungsgrundlagen hat.“