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Erstauflage Kalbe feiert Fest der Bänke

Das Fest der Bänke erlebte in der Altstadt von Kalbe am Sonnabend die erste Auflage. Auch einen Preis gab es zu vergeben

Von Andreas Puls 08.09.2015, 03:00

Kalbe l Die Besucherresonanz hielt sich zwar in Grenzen. Aber aus Sicht der Organisatoren und Teilnehmer war es trotzdem ein gelungenes Fest. „Aller Anfang ist schwer. Ein solches Fest muss sich erst einmal etablieren“, meinte zum Beispiel Berthild Wolff, die sich mit beteiligte. Gemeinsam mit ihrem Mann Hans hatte sie vor ihrem Haus eine Bank aufgestellt und hielt für Besucher Schmalzstullen, saure Gurken und Kaffee bereit. Bei Wolffs hatte es sich unter anderem Janine Rohrdiek aus der Rathausstraße spontan gemütlich gemacht, die mit ihren Hunden einen Spaziergang durch die Altstadt unternahm.

Gleich schräg gegenüber in der Gerichtstraße hatten auch Burkhard und Petra Krauß eine Bank vor die Haustür gestellt und zum gemütlichen Plausch eingeladen. Dazu konnte, wer wollte, auch ein Glas Wein genießen. Noch mehrere weitere Akteure, vor allem entlang der Gerichtstraße, hatten sich ebenfalls an dem Fest beteiligt - und dabei kaum einen Aufwand gescheut. Mehrere benachbarte Familien aus dem Bereich Gerichtstraße/Ecke Marktstraße hatten sich zusammengetan und drei Bänke hübsch gestaltet. Auch die Versorgung war abgesichert.

Gleich gegenüber, vor dem Wohnhaus der Stipendiaten der Künstlerstadt Kalbe, konnte es sich jedermann bei frisch gebackenem Kuchen, Wein und angeregten Gesprächen gemütlich machen. Für leise musikalische Unterhaltung war dort ebenfalls gesorgt. Den größten Aufwand hatte ohne Zweifel die Nachbarschaftsgemeinschaft aus dem Bereich Genthiner Straße und Gerichtstraße betrieben. Vor einem Haus, direkt gegenüber der Kirche, hatten die Familien Wilkening, Müller und Kunze einen Pavillion und zwei wunderschön gestaltete Bänke aufgestellt – eine als Erntedankbank mit einem Gebinde aus Getreideähren und Blumen; die andere war einfach farbenfroh gestrichen worden – „extra für die Künstlerstadt Kalbe und die Stipendiaten des Sommercampus, die Gäste unserer Stadt“, erklärte Danielo Schulz, der ebenfalls mit beteiligt war. Neben dem Pavillon strahlte eine Feuerschale wohlige Wärme aus. Und Besucher konnten auch hier Wein, Knabbereien und anderes mehr genießen. Jeder Gast wurde zu einem Würfelspiel um kleine Preise eingeladen. Auch für Musik war gesorgt und mit Einbruch der Dunkelheit wurde sogar getanzt.

Vor dem Haus von Corinna Köbele standen ebenfalls eine Bank und weitere gemütliche Sitzgelegenheiten. Schließlich geht die Idee, ein Fest der Bänke in Kalbe zu organisieren, auf sie zurück. Eine Feuerschale strahlte Wärme aus. Corinna Köbele hatte neben sich einen kleinen Büchertisch stehen. Sie las den Gästen etwas vor – zum Beispiel Kurzgeschichten von Erwin Strittmatter. Zum Sinn des Festes gehörte auch, dass sich alle Beteiligten gegenseitig besuchten, was zu späterer Stunde auch erfolgte. Corinna Köbele zeigte sich zufrieden mit der ersten Auflage des Festes. „Das wichtigste Anliegen wurde erreicht, nämlich etwas für die Gemeinschaft und für mehr Leben in Kalbe zu tun. Ich denke, wir werden das Fest der Bänke künftig möglichst jedes Jahr feiern“, freute sich die Initiatorin.

Im Rahmen des Festes wurde auch die schönste Bank prämiert. Besucher und Teilnehmer konnten abstimmen. Rang 1 belegte mit großem Abstand die Erntedankbank an der Kirche. Auf sie entfielen (39 Stimmen. Platz 2 ging an die Nachbarschaftsgemeinschaft Gerichtsstraße/Ecke Marktsrraße (25 Stimmen). Die Künstlerstadt-Bank mit der Leseecke erhielt 22 Stimmen und landete damit auf Platz 3.