1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Ab Freitag soll gekehrt werden

Rollsplitt Ab Freitag soll gekehrt werden

Auf vielen Straße rund um Kalbe kommt es seit Wochen zu Beeinträchtigungen durch Straßeninstandsetzungsmaßnahmen.

Von Andreas Puls 09.09.2015, 18:38

Kalbe/Neuendorf l Für die Fahrstrecke Kalbe-Stendal und umgekehrt müssen Kraftfahrer schon seit Wochen deutlich mehr Zeit als normalerweise einplanen. Das liegt einerseits an der baubedingten Umleitung in Bismark und andererseits an den seit Wochen andauernden Instandsetzungsmaßnahmen an der Fahrbahnoberfläche der Landesstraße L 21. Diese Arbeiten wurden vom Landesbetrieb Bau, Niederlassung Nord in Stendal, in Auftrag gegeben. Kilometerlange Fahrbahnabschnitte wurden zuletzt mit einer Asphalt-Emulsion bespritzt und mit Rollsplitt bestreut, welcher anschließend noch angewalzt wurde. Gleiches trifft auch auf andere Landesstraßenabschnitte in der Region zu – zum Beispiel zwischen Karritz und Neuendorf und zwischen Algenstedt und Kremkau.

Die damit verbundenen Verkehrseinschränkungen müssen Kraftfahrer schon seit zehn Tagen und teils sogar schon deutlich länger in Kauf nehmen. Vor allem der Rollsplitt sorgt allmählich für Unmut, weil beim Befahren der genannten Streckenabschnitte ständig die Sorge mitschwingt, dass etwas passieren könnte – zum Beispiel Steine Fahrzeugscheiben beschädigt. Diese Sorge ist auch begründet, denn offenbar ist es schon mehrfach zu Schäden an Fahrzeugen gekommen. Das berichtete zum Beispiel Almut Jäger aus Neuendorf am Damm der Volksstimme. Jäger: „Auf der Strecke zwischen Kalbe und Neuendorf wurde vor Wochen schon einmal Rollsplitt aufgebracht und jetzt schon wieder. Mein Mann hat sich schon die Windschutzscheibe vom Pkw kaputt gefahren. Außerdem ging die Scheibe von einem Traktor unseres Landwirtschaftsbetriebes zu Bruch.“

Laut der Landwirtin sei ein Tierarzt aus Kalbe ebenfalls betroffen gewesen. „Wir sind täglich mehrfach zwischen Neuendorf und Kalbe unterwegs und man sorgt sich ständig, dass noch mehr passiert. Auch der Lack von Fahrzeugen leidet ja unter dem ständigen Beschuss mit kleinen Steinen“, fügt Almut Jäger hinzu. Die Neuendorferin fragt sich, wer eigentlich für die entstandenen Schäden aufkommt. Volksstimme befragte dazu den Leiter der Niederlassung Nord des Landesbetriebs Bau, Manfred Krüger.

„Damit Schäden an Fahrzeugen möglichst vermieden werden, gilt entlang der mit Rollsplitt behandelten Strecken eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 Stundenkilometer. Wenn sich alle Verkehrsteilnehmer daran halten, passiert auch wenig. Aber eine Garantie gibt es natürlich auch dann nicht“, sagt Manfred Krüger. Kommt es zu Schäden, so der Behördenchef weiter, könne der Baulastträger mit in der Pflicht stehen, für eine finanzielle Entschädigung zu sorgen. Aber das sei oft eine komplizierte Angelegenheit. „Ausschlaggebend für uns ist eine eindeutige und klare Beschilderung der Baustellen. Und ich bin mir sicher, dass dies überall erfolgt ist. Es stehen an allen relevanten Stellen Rollsplitt-Warnschilder und es wird auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometern hinweisen“, so Krüger.

Außerdem sei zu klären, ob der Schaden auf ein Fehlverhalten eines Verkehrsteilnehmers zurückzuführen ist. Der LBB-Leiter empfiehlt jedoch den betroffenen Kraftfahrern, sich an den LBB zu wenden. Jeder Fall werde geprüft. Wie Krüger weiter ausführt, seien die umfangreichen Fahrbahninstandsetzungsmaßnahmen auf jedem Fall notwendig. „Das Reparaturverfahren des Auftragens einer Bitumenemulsion und des Ausbringens von Rollsplitt wird oft angewendet, wenn die Fahrbahnoberfläche offenporig ist – so wie es auf den betroffenen Streckenabschnitten der Fall war. Nach dem Auftragen wird der Splitt zunächst angewalzt. Der Kraftfahrzeugverkehr auf der Straße übernimmt danach die Funktion der zusätzlichen Einarbeitung von Splitt in die Fahrbahnoberfläche.“

Aber, so betont Krüger, es bleibe immer ein Teil loses Korn liegen. Wie lange, das sei unter anderem von der Witterung abhängig. Üblicherweise werde das Material nach einigen Tagen oder zirka einer Woche maschinell weggekehrt. Auf einigen der genannten Strecken liege der Splitt nun schon etwas länger, gibt Krüger zu. Aber ein Ende der Verkehrsbehinderungen ist zumindest absehbar. Ab dem morgigen Freitag, teilt Manfred Krüger mit, werde der Rollsplitt im Bereich Kalbe abschnittsweise weggekehrt – zunächst auf der Straße zwischen Karritz und Neuendorf. Und ab Montag, 14. September, gehe es dann weiter – zwischen Kalbe und Neuendorf sowie zwischen Algenstedt und Kremkau. Nach dem Kehren kommt es dann aufgrund der notwendigen Erneuerung der Fahrbahnmarkierungen noch einmal abschnittsweise zu Verkehreinschränkungen. Aus Sicht von Manfred Krüger ist diese Form der Fahrbahnbehandlung eine effektive und vergleichsweise kostengünstige Methode zur Straßeninstandsetzung. Krüger: „Die Erfahrung besagt, dass die Fahrbahn dann wieder für zwei bis drei Jahre uneingeschränkt hält.“

Lauftext

Lauftext