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Gemeindepädagogin Erste Baustelle: Aufbau einer Jugendgruppe

Sie ist erst 22 Jahre jung - und trotzdem trägt Doreen Maier bereits Verantwortung für insgesamt 42 Kirchengemeinden.

Von Andreas Puls 23.09.2015, 01:01

Kalbe l „Es war ein sehr schöner Gottesdienst. Zum Glück drehte sich dabei nicht alles allein um mich, denn es war zeitgleich der Gottesdienst zum Schulbeginn“, sagt Doreen Maier im Volksstimme-Gespräch. Aus Baden-Würtemberg hat es die 22-Jährige nach Kalbe verschlagen. Aber die Strukturen zwischen ihrer Heimat und der Altmark sind gar nicht mal so unterschiedlich. Denn sie stammt ebenfalls aus einer ländlich geprägten Gegend.

In dem Dörfchen Zell Unter Aichelberg am Fuße der Schwäbischen Alb aufgewachsen, das etwa auf halber Strecke zwischen Stuttgart und Ulm liegt, war sie das aktive Gemeindeleben von klein auf gewohnt. „Ich war in der Kinderkirche und habe viel Freude an den vielen gemeinsamen Aktivitäten gehabt. Nach der Konfirmation war damit auf einmal Schluss. Es gab keine nennenswerte Jugendgruppe und so entschloss ich mich, eine solche selbst zu gründen“, erzählt Doreen Maier.

Die junge Frau, die 2012 ihre Fachhochschulreife erlangte, absolvierte auch bereits ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr in einem Bezirksjugendwerk der Landeskirche Baden-Würtemberg. Danach begann die junge Frau in der Evangelistenschule Johanneum in Wuppertal ihre Ausbildung zur hauptamtlichen Verkündigerin – dem Beruf den man hierzulande mit dem Begriff Gemeindepädagogin bezeichnet. Für eine Ausbildung an der Schule Johanneum sei praktische Erfahrung in der kirchlichen Arbeit eine Voraussetzung. Und die konnte die junge Schwäbin nachweisen.

Doreen Maier befindet sich nunmehr im dritten Ausbildungsjahr und damit auch im beruflichen Anerkennungsjahr. Im Juli 2016 kommt noch eine umfangreiche Abschlussprüfung auf sie zu. Aus Baden-Würtemberg hat es die 22-Jährige nach Kalbe verschlagen. Aber die Strukturen zwischen ihrer Heimat und der Altmark sind gar nicht mal so unterschiedlich. Denn sie stammt ebenfalls aus einer ländlich geprägten Gegend.

Auf die Vollzeitstelle der Gemeindepädagogin hat sich die 22-jährige selbst beworben. Ihr Zuständigkeitsbereich ist beachtlich und geht weit über den Pfarrbereich Kalbe hinaus. Sie ist mit verantwortlich für die Bereiche Jeetze-Packebusch-Brunau sowie Fleetmark-Mechau. Auf diese Größe ist der Bereich durch eine Stellenzusammenlegung angewachsen. „Liebe Doreen, es wartet viel Arbeit auf dich hier bei uns, denn immerhin sind es 42 Kirchgemeinden, die nun von dir betreut werden wollen“, sagte Superintendent Matthias Heinrich am Sonntag zur Amtseinführung.

Als Gemeindepädagogin wird Doreen vor allem für die Kinder-und Jugendarbeit in den Kirchengemeinden zuständig sein. „Ich bin schon seit knapp zwei Wochen im Dienst und habe mich in den meisten Gemeinden bereits vorgestellt und erste Kontakte geknüpft“, berichtet Doreen Maier. Nach den Sommerferien geht in den Gemeinden die Kinderkirche weiter. Doreen Maier ist da täglich über die Dörfer unterwegs, um aktive Kinder-und Jugendarbeit zu betreiben. „Zum Glück steht mir seit wenigen Tagen dafür ein neues Fahrzeug zur Verfügung – ein roter VW-Bully. Das ist natürlich eine Riesenhilfe“, freut sich die Gemeindepädagogin.

Der Herbst hat bereits Einzug gehalten. Da ist es bis Weihnachten nicht mehr weit und für Doreen Meier heißt das, bereits die Vorbereitungen für die Krippenspiele zu treffen, die in ihrem Zuständigkeitsbereich nach bisherigem Stand der Dinge in acht Gemeinden stattfinden sollen. „Ich kann natürlich nicht überall anwesend sein. Es gibt zum Glück in den Gemeinden auch Ehrenamtliche, darunter Eltern, die die Aufführungen mit den Kindern einüben. Ich unterstütze, koordiniere und leiste Hilfestellung“ erklärt die 22-Jährige.

Eines hat sich Doreen Maier für ihre Tätigkeit in Kalbe besonders dick auf die Fahnen geschrieben: Sie möchte eine Jugendgruppe aufbauen und für einen regen Austausch der jungen Leute über die Grenzen ihrer jeweiligen Gemeinden hinaus sorgen. „Das ist die erste große Baustelle, die auf mich wartet“, betont die Schwäbin. Und abschließend fügt sie hinzu: „Ich blicke gespannt und mit großer Vorfreude auf meine Arbeit hier im Herzen der Altmark!“