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24-Stunden-Rennen 75 Simson-Teams am Start

Das 24-Stunden-Simson-Rennen in Kalbe erlebt am 26. und 27. September 2015 bereits die vierte Auflage.

Von Andreas Puls 25.09.2015, 01:01

Kalbe/Vahrholz l Vieles ist für das Vorbereitungsteam vom 1. Fußballclub Kalbe-Wernstedt (FCKW) schon Routine. Trotzdem wird die Arbeit nicht weniger, die notwendig ist, damit beim 24-Stunden-Simson-Rennen alles rund läuft. Denn die Motorsportveranstaltung für eingefleischte Simson-Freunde lockt immer mehr Teams und – in Abhängigkeit vom Wetter – auch Besucher an. Für das diesjährige Rennen liegen dem 1. FCKW 75 Anmeldungen vor. „Zu einem Team gehören mindestens vier Fahrer. Aber meistens setzen sich die Teams aus sechs oder noch mehr Fahrern und weiterem Begleitpersonal zusammen. Sie kommen aus allen neuen Bundesländern und auch aus Niedersachsen. Wenn man bedenkt, dass wir 2012 mit 38 Teams angefangen haben, ist das eine beachtliche Entwicklung“, ist Steffen Jahr vom 1. FCKW überzeugt.

Der Leetzer war gestern gemeinsam mit Steffen Kramp aus Wernstedt, Mario Lenz aus Biesenthal, Stephan Haase aus Jävenitz und Daniel Roitsch aus Engersen vor Ort, um auf dem großen Feld nahe des Kalbenser Ortsteils Vahrholz das Gelände vorzubereiten, in dessen Zentrum die 1,9 Kilometer lange Rennstrecke nebst 480 Metern Boxengasse liegt. Mit dabei war außerdem der Kalbenser Jens-Oliver Schulze mit einem großen Radlader, den eine Altmerslebener Baufirma zur Verfügung gestellt hatte. „Ohne solche Hilfe könnten wir das Rennen nicht austragen“, sagt Steffen Jahr. Die eigentliche Rennstrecke wird mit dem Radlader planiert und mit einigen Hindernissen präpariert. Das meiste ist jedoch Handarbeit. Zum Beispiel die Abgrenzung der gesamten Strecke und der Fahrerlager mit Absperrband. „Jedem Team steht eine genau abgesteckte Fläche zur Verfügung. Dort können die Fahrer ruhen und die Leute basteln und schrauben, was das Zeug hält“, erklärt Steffen Jahr.

Bis am heutigen Freitag die ersten Teams anreisen, gibt es für den 1. FCKW und seine Helfer noch viele weitere Aufgaben. Die größte Herausforderung ist jedoch die Organisation der Veranstaltung an sich. Jahr: „Am Sonnabend und Sonntag werden wir hier mit rund 40 Leuten im Gange sein. Neben den eigenen Vereinsmitgliedern können wir uns zum Glück auf die Unterstützung der Waltons aus Kalbe verlassen. Das ist auch notwendig, denn wir rechnen mit rund 1000 Personen, die allein seitens der Teams und ihrer Begleiter anreisen – von den Zuschauern ganz abgesehen.

Beim 24-Stunden-Simson-Rennen geht es darum, von 13 Uhr am Starttag bis 13 Uhr am Folgetag möglichst viele Runden mit ein- und demselben Moped zurückzulegen. Gefahren werden darf ausschließlich mit Zweirädern der DDR-Marke Simson mit maximal 51 Kubikzentimetern Hubraum. Einzelne Bauteile dürfen während des Rennens ausgewechselt werden – bis auf den Rahmen. Dieser wird mit einem Transponder bestückt und muss im Ziel ankommen. Die Regeln sind allerdings sehr streng, um ein faires Rennen zu gewährleisten. Dass es bei dem Rennen für viele Teilnehmer vor allem um den Spaß und nicht um den Sieg auf Biegen und Brechen geht, verraten schon einige der Team-Namen. Mit dabei sein werden beispielsweise die Darlingeröder Dreckspatzen, die Blutgruppe 1:50 und die Blindpesen-Rennsportgruppe.

Am Sonnabend wird auf die Sekunde pünktlich der Le-Mans-Start erfolgen. Das heißt: Die Fahrer sitzen zu diesem Zeitpunkt nicht auf ihren Mopeds, sondern müssen zu ihnen laufen und ihre Zweiräder starten. Erst dann geht es los. Für das leibliche Wohl ist rund um die Uhr gesorgt. Die gesamte Rennstrecke wird in der Dunkelheit ausgeleuchtet. Den Organisatoren schwebt vor, das Rennen zumindest zeitweise live ins Veranstaltungszelt zu übertragen.