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Kinderbetreuung Konzept für Infrastruktur Estedt

Für die weitere Nutzung des Estedter Grundschulgebäudes als eine zentrale Kinderbetreuungseinrichtung soll ein Konzept erarbeitet werden.

Von Cornelia Ahlfeld 10.02.2016, 02:00

Gardelegen l „Erarbeitung einer zukunftsorientierten Lösung zur Weiternutzung der Infrastruktur der Grundschule Estedt für eine zentrale Kinderbetreuungseinrichtung im ländlichen Raum“ – unter diesem Titel hat die Fraktion Freie Liste/Feuerwehr einen Antrag an den Stadtrat gestellt, der erstmals in der Sitzung des städtischen Sozialausschusses am kommenden Dienstag, 16. Februar, eine Rolle spielen wird. Unter gleichnamigem Titel hat die Verwaltung eine Beschlussvorlage dazu erarbeitet, wonach der Stadtrat diesem Antrag zustimmen soll.

Laut Freie Liste sollen bei der konzeptionellen Arbeit die neue Arbeitsgruppe Kindertagesstätten und Mitarbeiter der jetzigen Kindereinrichtungen mitwirken. Spätestens im zweiten Quartal soll das Konzept vorliegen und öffentlich diskutiert werden.

„Dabei sollten neben anderen Fördermöglichkeiten auch Möglichkeiten einer projektbezogenen Bereitstellung von finanziellen Mitteln aus dem Bereich der Flüchtlingshilfe/Migration des Landes Sachsen-Anhalt und des Bundes geprüft und einbezogen werden“, schreibt der Vorsitzende der Freien Liste/Feuerwehr, Dirk Kuke, in seinem Antrag. Denn die vorhandene Infrastruktur sei für ein zentrales Pilotprojekt für eine integrative Kinderbetreuungseinrichtung im ländlichen Raum geeignet.

Ein solches Pilotprojekt mit dem Titel Kleeblatt wollte Kuke schon einmal als Alternative zur Schließung der Estedter Grundschule in Estedt etablieren. Die Schließung der Schule aufgrund fehlender Schülerzahlen hatte der Stadtrat in seiner Dezember-Sitzung nach jahrelangen Debatten mehrheitlich beschlossen. Die Freie Liste hatte im Vorfeld des Schließungsbeschlusses einen Antrag auf erneutes Vertagen einer Entscheidung ins zweite Quartal 2016 – nach der Landtagswahl – gestellt. Es seien noch zu viele Fragen offen, es fehlten konzeptionelle Lösungen, die Schülerzahlen seien nicht eindeutig bestimmt. Das gelte auch für die Prognose von schulpflichtigen Kindern mit Migrationshintergrund. In einem mehrere Seiten umfassenden Schreiben an alle Stadträte verwies Kuke in diesem Zusammenhang auf sein Konzept Kleeblatt, das er vor gut einem Jahr bereits dem Landes-Kultusminister, dem Landrat und den hiesigen Schulleitern vorgelegt hatte.

Die Fraktion war mit ihrem Antrag auf Vertagen der Schließung der Estedter Grundschule im Stadtrat zwar gescheitert. Mit dem neuen Antrag zum Konzept für eine zentrale integrative Kinderbetreuungseinrichtung in Estedt holt Kuke sein Kleeblatt-Projekt „Kinder lernen mit ihren Eltern gemeinsam die deutsche Sprache“ wieder aus der Schublade hervor.

Kuke gibt seit mehreren Monaten sogenannten niederschwelligen Deutschunterricht in der Miester Sekundarschule für Eltern und Kinder. Aus seinen Erfahrungen heraus wäre es dienlich, dass Flüchtlingskinder vor ihrem Schulbesuch mindestens eine halbjährliche Deutschausbildung erhalten, und das möglichst gemeinsam mit ihren Eltern.

In einer zentralen integrativen Kinderbetreuungseinrichtung, wie sie jetzt in Estedt mit Hilfe des Stark-Förderprogrammes geschaffen werden soll, könnten Flüchtlingskinder schon im Vorschulalter spielerisch mit der deutschen Sprache vertraut gemacht werden. Schulpflichtige Kinder könnten gezielt gefördert werden. Am Dienstag tagt dazu der Sozialausschuss. Beginn ist um 19 Uhr im Haus II der Stadtverwaltung, Beratungsraum Rieseberg. Am 23. Februar folgt der Hauptausschuss und am 29. Februar der Stadtrat.