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Innenstadt Das Ende einer Institution: Opava schließt

Am Ostersonnabend, 26. März, schließt - gut 40 Jahre nach seiner Eröffnung - der letzte Lebensmittelmarkt der Gardeleger Innenstadt.

Von Gesine Biermann 27.02.2016, 00:01

Gardelegen l Wer hier einkauft, spürt ihn noch, den Charme der einstigen DDR-Konsum-verkaufsstelle. Irgendwie ist die Zeit hier ein bisschen stehengeblieben, in dem kleinen Lebensmittelmarkt an der Gardeleger Nicolaistraße. Und doch hat das Geschäft viele treue Kunden: „Man hat doch immer mal in der Stadt zu tun“, sagt gestern zum Beispiel Elsbeth Fischer, und wenn, schaue sie stets „bei Opava“ rein.

Schon seit vielen Jahren geht die Gardelegerin in dem jetzigen PUG-Markt einkaufen – den viele noch unter dem Namen seines ersten Geschäftsführers, Wolfgang Opava, kennen. Auch wenn es dort ein bisschen teurer ist, als in den Filialen der großen Discounter oder Supermärkte, viele Kunden sind froh, dass es das Geschäft auch 25 Jahre nach der Wende noch gibt. So auch Elsbeth Fischer. Und sie weiß auch genau, warum. Was sie so schätze, sei vor allem „die Vertrautheit“, sagt sie. Man kennt sich eben bei Opava. Die Mitarbeiterinnen arbeiten alle schon ewig hier, einige seit vier Jahrzehnten. Hier wird man freundlich beraten und zuweilen sogar mit Namen begrüßt.

„Viele Kunden kennen wir persönlich“, bestätigt Verkäuferin Petra Lucas schmunzelnd. „Und einige wollen eben auch mal ein Wort loswerden.“ So mancher Rentner nahm neben dem Einkauf so auch das Gefühl mit nach Hause, dass ein Kunde hier mehr ist als ein anonymer Einkäufer.

Doch damit ist nun Schluss. Nicht einmal mehr einen Monat lang können die Innenstadtkunden diesen Service noch nutzen. Denn die PUG Kauf eG Salzwedel wird ihre Filiale am 26. März zum letzten Mal öffnen. Entscheidend war der mangelnde Umsatz.

Für viele ältere Gardeleger Innenstadtbewohner sei das traurig, „vor allem für die, die allein leben, wo die Kinder vielleicht weggezogen sind“, beschreibt Edelgard Bierstedt, die gestern ihren Wochenendeinkauf im Laden erledigt. Wer noch Radfahren könne, so wie sie, könnte ja noch in die großen Märkte gelangen. „Aber für die Fußgänger sind die einfach zu weit weg.“