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Bibliothek Geschichtliches Dokument von 1897

Eine Beschreibung der Bau- und Kunstdenkmäler von 1897 hat Hobbyhistoriker Jürgen Bajerski der Gardeleger Bücherei übergeben.

Von Cornelia Ahlfeld 15.03.2016, 17:31

Gardelegen l „Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Gardelegen“, verfasst von Pastor Adolf Parisius und Oberlehrer Dr. Adolf Brinkmann mit Beiträgen von G. Sommer, Bauinspector a.D., erschienen 1897 – das steht auf dem Titelblatt einer gebundenen Blattsammlung, auf die Jürgen Bajerski ganz stolz ist. Der Hobbyhistoriker, zugleich Mitglied des Gardeleger Kultur- und Denkmalpflegevereines, ist glücklich, dass er dieses Zeitdokument nun endlich komplett besitzt. Bisher konnte er nur kopierte Auszüge nutzen. Umso mehr ist er einem Mann aus Gardelegen, Wolfram Rosswog, dankbar. Denn der nennt eine Kopie des Gesamtwerkes sein Eigen und hat es Bajerski zur Verfügung gestellt. Gut einen Monat hat er gebraucht, um die Blätter zu kopieren und zu digitalisieren. Und das hat er nicht nur für sich selbst gemacht, sondern zugleich unter anderem auch für den Kultur- und Denkmalpflegeverein und die Gardeleger Stadt-, Kreis- und Gymnasialbibliothek, die somit ihre Sammlung heimatgeschichtlicher Werke erweitern konnte.

Und das sehr zur Freude von Bibliotheksleiterin Christiane Bräu. „Wir sind sehr dankbar, dass Herr Bajerski mit solchen Dingen auch immer an uns denkt“, sagte Christiane Bräu bei der Übergabe des Buches. Und das ist in der Tat interessant, auch für einen Laien. Enthalten sind auf 232 Seiten detaillierte Beschreibungen von Bau- und Kunstdenkmälern des Kreises Gardelegen, wie sie eben im Jahr 1897 ausgesehen haben, mit Grundrissen, Zeichnungen, Inventarbeschreibungen, unter anderem von der Marienkirche, der Nikolaikirche und vielen anderen Gebäuden in der Stadt und in den Dörfern des landrätlichen Kreises Gardelegen. Vier Kreise gab es damals in der Altmark, erzählte Bajerski. Neben Gardelegen waren das Osterburg, Salzwedel und Stendal. Und der Kreis Gardelegen war damals weitaus größer als er es heute ist. Er reichte bis nach Flechtingen und Wolfsburg. Diese Beschreibungen seien zu jener Zeit in vielen Kreisen erfolgt. „Da gibt es ganze Buchreihen“, so Bajerski. Die Gardeleger Beschreibung führt zahlreiche Orte auf, angefangen von Ackendorf über Estedt, Hottendorf bis hin nach Rätzlingen, Seggerde oder Kusay, dem heutigen Kusey. Enthalten sind zudem historische Fakten und Beschreibungen von Landschaften. So erfährt der interessierte Leser auch, wie der Drömling entstanden ist.

Das Buch wird dem Magazinbestand der Bibliothek zugeordnet. Interessenten können sich dort melden und das Zeitdokument einsehen. Das Magazin der Bibliothek umfasst etwa 300 Bestandseinheiten mit dem Schwerpunkt heimatgeschichtlicher Literatur.