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Idee Eine Bäckerei für‘s Backhaus

Ein niedersächsisches Unternehmen will im alten Back- und Bethaus des Großen Hospitals eine historische Schaubäckerei einrichten.

Von Gesine Biermann 01.04.2016, 03:00

Gardelegen l Noch ist natürlich nichts in Sack und Tüten – wenn es klappen würde, ginge es allerdings kaum passender: Für das derzeit heiß umstrittene historische Backhaus am Großen Hospital in Gardelegen gibt es mit dem niedersächsischen Backwarenhersteller „Die Historienbäckerei“ offenbar einen Interessenten. Der Brief ging vor wenigen Tagen in der Stadtverwaltung der Hansestadt ein. Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen mittelständischen Betrieb, der offenbar Wert darauf legt, in historischem Ambiente zu backen: „...so betreiben wir zum Beispiel einen Backshop in einer mittelalterlichen Burg, in einem Museum und einem jahrhundertealten Fachwerkhaus...“, heißt es in dem Schreiben, das übrigens schon durch seine altertümliche Schrift ins Auge sticht.

„Das Haus würde perfekt zu uns passen“, ist Maximilian Brödel, Marketingchef des Unternehmens, überzeugt. Aufmerksam geworden auf das ehemalige Backhaus sei man im Internet. „Uns gefällt vor allem, dass sich im Keller die Reste eines mittelalterlichen Backofens befinden“, verriet er im Gespräch mit der Volksstimme. Diesen würde man gern restaurieren und dann natürlich auch wieder nutzen. „So etwas können wir nirgendwo anders vorweisen – eine grandiose Werbe-Idee“, findet der Experte. Geplant sei vor Ort aber nicht nur die Produktion frischer Backwaren, sondern „natürlich auch der Verkauf über einen Hofladen samt kleiner Cafeteria mit Stehtischen“, versichert Brödel.

Darauf freut sich Wasserverbandsgeschäftsführerin Katja Rötz schon besonders. Sie erfuhr gestern am Telefon von den Plänen: „Ich kann mir gut vorstellen, dass unsere Kollegen dort dann immer frühstücken werden“, so Rötz. Von ihr gab‘s dann auch spontan die Zusage, die nötigen Wasser- und Abwasserleitungen kostenlos zu verlegen und die Aussicht auf Rabatt bei den Trink- und Abwasserpreisen für die neuen Nachbarn. „Und in dem Fall würden wir sogar auf den Herstellungsbeitrag verzichten.“ Dafür, dass sich der Backshop im Backhaus nicht über Kundenmangel beklagen wird, will auch Wobau-Geschäftsführer Wolfgang Oelze sorgen. „Klar werden wir die Pausenversorgung über die neue Firma organisieren“, versichert er. Er freue sich aber vor allem über die potenziellen „gut zahlenden Mieter“, die zu erwarten seien. Heute wird er sie übrigens persönlich kennenlernen: Maximilian Brödel und Firmenchef Arndt Kuchenmacher haben gegen Mittag ihren Besuch angesagt, um sich selbst ein Bild zu machen.