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Diabetestag Neue Medizin für alte Symptome

Am Sonnabend fand in Gardelegen der 14. Diabetestag statt. Hunderte Besucher informierten sich bei Vorträgen und an Infoständen.

Von Anke Kohl 03.04.2016, 18:01

Gardelegen l Neue Erkenntnisse und bewährte Behandlungsmethoden für eine jahrtausende alte Erkrankung – darüber informierten sich am Sonnabend hunderte Besucher beim Diabetestag in Gardelegen. Eingängige, kurze Vorträge, eine sportliche Pause sowie ein Rahmenangebot von einheimischen Unternehmen und verschiedenen Pharmafirmen wurden dabei geboten.

Bereits in einer etwa 3500 Jahre alten Schriftrolle aus dem alten Ägypten würden Symptome geschildert, die an Diabetes denken ließen, berichtete der Gardeleger Diabetologe am Altmark-Klinikum, Hjalmar Koppatz. Spätestens jedoch im Jahr 400 v. Christus klassifizierte ein Inder erstmals verschiedene Diabetes-Typen, führte er weiter aus. In die Zukunft blickend, würden sich aus neuen Forschungen wiederum viele Fragen ergeben, die in den nächsten Jahren von Wissenschaftlern geklärt und erforscht werden müssten, schilderte Koppatz in seinem Vortrag über Darmhormone. Unter anderem berichtete er, dass sich allein im Dickdarm die kaum vorstellbare Menge von zwei bis zweieinhalb Kilogramm Bakterien befinde. Diese haben großen Einfluss auf den Stoffwechsel und seien somit für die Therapie von Diabetes von großer Bedeutung.

Dass er im nächsten Jahr mit einem Maßband kommen werde, um dann eine jährliche Bilanz beim eigenen Bauchumfang und möglicherweise dem der Besucher zu messen und zu vergleichen, kündigte Dr. Michael Schoof humorvoll zum Ende seines Vortrages an. Er hatte sich dem Thema Diabetes und Leber – Wie harmlos ist die Fettleber gewidmet, den der Ärztliche Direktor des Gardeleger Klinikums eingängig und verständlich hielt. Ausgefallen war der angekündigte Vortrag über die Zusammenhänge zwischen Diabetes und Schilddrüse, da die Referentin hatte absagen müssen.

Das Angebot der Bestimmung des Blutzuckerspiegels und Messen des Blutdruckes nutzten viele Besucher. Schicke Schuhe und Latschen für beanspruchte Füße gab es am Infostand eines Orthopädieschuhmacher-Fachgeschäftes. Und für die kulinarische Versorgung der vielen Besucher stand in diesem Jahr erstmals das Team des Spelunkenwirtes aus Wiepke hinter dem Tresen.