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Ortsumgehung Kakerbeck bekräftigt Forderung

Der Ortschaftsrat Kakerbeck bekräftigt seine Forderung nach dem Bau einer Ortsumgehung im Zuge der B 71.

Von Andreas Puls 13.04.2016, 16:12

Kakerbeck l Der Verkehr auf der Bundesstraße 71 zwischen Gardelegen und Salzwedel nimmt immer weiter zu. Vor allem der Schwerlastverkehr auf der Strecke ist vielen Anwohnern seit langem ein Dorn im Auge. Sorgen doch täglich Hunderte Brummis für Lärm, Erschütterungen sowie Ruß- und Schadstoffausstoß. Kleinere Autos wie Transporter und Pkw tun ihr Übriges. Bei Messungen bestätigt sich immer wieder, dass viele Fahrzeuge zu schnell unterwegs sind. Darum hoffen die Einwohner in den betroffenen Orten seit vielen Jahren auf den Bau von Ortsumgehungen – so auch in Kakerbeck. Doch laut neuem Bundesverkehrswegeplan soll nur das benachbarte Estedt eine Umgehung bekommen. Das stieß während der Sitzung des Ortsrates Kakerbeck auf viel Kritik.

„Warum soll Estedt eine Ortsumgehung erhalten, aber die anderen Orte im Zuge der B 71 nicht? Alle leiden gleichermaßen unter dem Verkehr“, sagte Ortsbürgermeister Ulf Kamith eingangs der Beratung. Es sei nicht nachvollziehbar, wie derartige Entscheidungen zustande kämen, fügte er hinzu. Aus Kamiths Sicht wäre der Bau von Ortsumgehungen, also der Ausbau der Bundesstraße, auch aus verkehrstechnischer Sicht wichtiger als der Bau der A 14. Aus Sicht von Ortsratsmitglied Steffen Lötge sei die Entscheidung, dass Estedt in absehbarer Zeit eine Ortsumgehung erhalten solle, ein politischer Schachzug, um die Estedter mundtod zu machen.

Ulf Kamith verwies außerdem darauf, dass frühere Zustimmungen zu Verkehrsprojekten gegeben worden seien, weil zuständige Minister versprochen hätten, dass auch Kakerbeck eine Ortsumgehung erhalte. Der Kakerbecker Ortschaftsrat empfiehlt dem Kalbenser Stadtrat, in seiner Stellungnahme zum neuen Bundesverkehrswegeplan die Forderung zum Bau einer Ortsumgehung für Kakerbeck mit Nachdruck aufrecht zu erhalten.

Aber auch darüber, was zu tun sei, wenn keine Ortsumgehungsstraße kommt, diskutierten die Ortsräte. In diesem Fall seien wirksame Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in Kakerbeck umzusetzen. Horst Schernikau nannte als Beispiel die Installation von geschwindigkeitsabhängigen Ampeln. Kamith schlug vor, zur Verkehrsberuhigung den Bau von Verkehrsinseln an den Ortseingängen einzufordern. Lötge meinte, dass häufige und regelmäßige Geschwindigkeitsmessungen der Polizei und Sanktionen auf dem Fuß gegen Temposünder eine wirksame Maßnahme sei.

Einige Einwohner nahmen an der Sitzung teil. Zu ihnen gehörte auch Roland Bender. Der Kakerbecker schlug die Stationierung eines stationären Blitzers vor. Mit Blick auf die hohen Kosten verwies Kamith darauf, dass stationäre Blitzer auch ausgeliehen werden könnten. Einige Ortschaftsräte zeigten sich der Überzeugung, dass Sachsen-Anhalt in Sachen Geschwindigkeitsüberwachung deutlich hinter anderen Bundesländern her hinke. Der Ortsrat empfiehlt dem Stadtrat Kalbe, auch die diskutierten Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung mit in die Stellungnahme zum Bundesverkehswegeplan aufzunehmen.