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Volksbankbilanz 94,5 Millionen Euro auf der hohen Kante

Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2015 der Gardeleger Volksbank sei zufriedenstellend, bilanzierte Vorstand Joachim Porsiel.

Von Cornelia Ahlfeld 28.04.2016, 03:00

Gardelegen/Berge l 8296 Kunden hat die Gardeleger Volksbank. Und die hatten mit Ablauf des Geschäftsjahres 2015 94,5 Millionen Euro auf der „hohen Kante“. Es handelt sich um bilanzwirksame Einlagen von Privatleuten, Unternehmern, Geschäftsleuten und landwirtschaftlichen Betrieben. Dazu kommen weitere 38,5 Millionen Euro an Einlagen, die allerdings bilanzunwirksam sind und unter anderem aus Bausparverträgen, Versicherungen und Union-Investment-Fonds stammen. Insgesamt betreut die Gardeleger Volksbank ein Kundenanlagevolumen von etwa 132,96 Millionen Euro. Diese Zahlen nannte Volksbank-Vorstand Joachim Porsiel während der Vertreterversammlung der Bank am Montag im Landgasthof Berge.

Das Gesamtkundenkreditvolumen belief sich im vorigen Geschäftsjahr auf 74,9 Millionen Euro, davon sind 56 Millionen Euro bilanzwirksam, das heißt, über die Volksbank vergeben aus den Einlagen der Kunden. „Kunden finanzieren Kunden“, erläuterte Vorstand Joachim Porsiel das Prinzip der Volksbank. 18,82 Millionen Euro seien bilanzunwirksam, Kundenkredite, die die Volksbank vermittelt, etwa über ihre Partnerbank, die Münchner Hypothekenbank, oder über die KfW-Bank. Das seien vor allem Kredite für den Bau oder den Erwerb von Häusern, erläuterte Porsiel. Die Volksbank bekomme dafür eine Provision, sei aber für die Kreditnehmer Ansprechpartner. „Das wird viel genutzt“, sagte Volksbank-Vorstand Andrea Lenz. Die Konditionen seien gut. Und die Bearbeitungszeit enorm schnell. Interessenten hätten innerhalb von drei Stunden eine Entscheidung über ihren Kreditantrag auf dem Tisch.

Das Ergebnis des Geschäftsjahres 2015 sei zufriedenstellend. Die Bilanzsumme habe deutlich ausgeweitet werden können. Es gebe eine starke Nachfrage im Kreditgeschäft – vor allem für den Hausbau aufgrund der niedrigen Zinsen. Das Eigenkapital der Bank konnte gestärkt werden, zählte Porsiel auf. Lenz und Porsiel gingen zuvor kurz auf die allgemeine Lage in Deutschland und Europa ein. Denn die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), viele Regularien und Vorschriften würden auch die Gardeleger Volksbank belasten. Obgleich in Deutschland ein stetiges Wirtschaftswachstum zu verzeichnen sei. Die privaten Konsumausgaben seien kräftig angestiegen. Höhere Löhne, gesetzlicher Mindestlohn, niedriger Ölpreis, sinkende Arbeitslosigkeit.

Die Situation für kleine und mittlere Banken werde dennoch immer schwieriger. Die Folge seien Filialschließungen oder Fusionen. Größtes Ziel der Gardeleger Volksbank sei von daher der Erhalt der Eigenständigkeit, betonte Andrea Lenz im Nachgang der Versammlung. Aufgrund der Situation gab es seitens des Aufsichtsrates und der Volksbank die Empfehlung, die Dividende für die Genossenschaftsanteile, die seit vielen Jahren sechs Prozent betragen hatte, auf fünf Prozent zu reduzieren. Dieser Empfehlung folgte die Vertreterversammlung einhellig. Damit werden die 3008 Mitglieder der Gardeleger Volksbank auf ihre Anteile eine Ausschüttung von 68 818,52 Euro erhalten.

Die Vertreterversammlung wurde auch dazu genutzt, Mitarbeiter der Volksbank für ihre 25-jährige Betriebszugehörigkeit mit der silbernen Ehrennadel und der Ehrenurkunde des Genossenschaftsverbandes zu ehren: Karin Lindecke, Sven Könecke, Dirk Mikutta, Karin Esau, Kerstin Schubert, Kathrin Gase, Astrid Arndt und Antje Kunz.