Stadtrat Umgehung für alle Orte

Der Gardeleger Stadtrat fordert in einer Resolution von der Bundesregierung Umgehungen für alle Ortschaften an der B 188 und B 71.

Von Cornelia Ahlfeld 02.05.2016, 03:00

Gardelegen l Fahrzeugverkehr fast 24 Stunden durchgängig, darunter viele Lkw, die die B 71 auf ihrem Weg in den Norden befahren. Oftmals vier, fünf und mehr hintereinander. Ohne Fußgängerampel würde man oftmals lange am Straßenrand warten müssen, bis man die Straßenseite wechseln kann. Betroffen sind viele Kinder, die die Bundesstraßen in den Ortschaften queren müssen, um zu den Bushaltestellen zu kommen. Verkehrslärm, Abgasgestank – viele Menschen haben die Dauerbelastung satt, die sie seit Jahrzehnten ertragen müssen. In einigen Orten, etwa Estedt und Kakerbeck, gründeten sich Bürgerinitiativen. Mit jedem Bundesverkehrswegeplan wurde gehofft, dass die jeweiligen Ortsumgehungen an vorderer Stelle stehen. Fehlanzeige: Im Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplanes 2030 für die nächsten 15 Jahre steht für die B 71 im Bereich des Altmarkkreises nur eine Ortsumgehung für Estedt im vordringlichen Bedarf. Für den großen Rest der Ortschaften soll die B 71 dreispurig ausgebaut werden.

Kritik und Protest kam in dieser Angelegenheit bereits mehrfach aus dem Ortschaftsrat Berge. Denn von der Belastung seien auch Ackendorf, Laatzke und Berge betroffen. Der Ortschaftsrat fordert, dass alle betroffenen Orte eine Umgehung erhalten müssen, nicht nur Estedt. Im jüngsten Ortschaftsrat wurde dazu eine entsprechende Stellungnahme verabschiedet. Unterdessen hat aufgrund der Proteste in den Ortschaften auch die Stadtverwaltung reagiert und einen Entwurf für eine Resolution des Stadtrates zum Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes erarbeitet. Kernforderung an die Bundesregierung: Ortsumgehungen entlang der B 71 und B 188 auf dem Gebiet der Stadt Gardelegen seien in den vordringlichen Bedarf mit aufzunehmen. „Betroffen sind davon alle Ortsteile, die derzeit durchfahren werden“, heißt es in der Resolution. Gleichzeitig wird die Landesregierung aufgefordert, sich „verstärkt für die Notwendigkeit des Ausbaus der Ortsumgehungen einzusetzen und die Aufnahme in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes 2030 und in den Landesentwicklungsplan zu erwirken“.

Der Ausbau der Infrastruktur sei in der Altmark von übergeordneter Bedeutung. Insbesondere führe die unzureichende Anbindung der Region an das bundesdeutsche Autobahnnetz zu Erwerbsnachteilen. Gleichzeitig seien Ortsumgehungen von größter Bedeutung, damit die Menschen, die hier leben, auch eine lebenswerte Umgebung vorfinden. Der Schutz der Anwohner vor Lärm, Abgasen und Feinstaub nehme eine bedeutende Rolle ein, und aus diesem Grund sei auch die unbedingte Forderung nach einem zügigen Bau von Ortsumgehungen aufzustellen. Die Sitzung des Stadtrates am Montag, 9. Mai, beginnt um 19 Uhr im Rathaussaal.