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Jugendweihe Loslassen und eigene Wege gehen

Achtklässler aus fünf Schulen erhielten am Sonnabend im Gardeleger Schützenhaus ihre Jugendweihe.

Von Gesine Biermann 16.05.2016, 16:03

Gardelegen l Er war ganz ehrlich: An die Festrede auf seiner eigenen Jugendweihe könne er sich selbst gar nicht mehr entsinnen, gab Andreas Höppner, Landtagsabgeordneter der Linken, am Sonnabend augenzwinkernd zu. An einige seiner Worte dürfte sich so mancher der jungen Damen und Herren vor ihm aber wohl doch noch ein Weilchen erinnern. Denn Höppner hatte seine „klugen Ratschläge“ amüsant verpackt und erntete auch so manchen Lacher. Er machte ihnen nicht nur Mut, „die Treppe des Lebens hinaufzusteigen“, er bat sie auch um Nachsicht mit den älteren Generationen, die „alles besser wissen“. Irgendwann, verprach Höppner, „werdet ihr auf jemanden treffen, der wirklich und immer alles besser weiß als Ihr. Das sind dann eure Kinder...“

Ans Herz legte ihnen der Redner aber auch, nicht weg-, sondern immer hinzuschauen. „Teilt mit den Menschen, die weniger haben! Und damit meine ich nicht zwangsläufig Geld!“

Oft gehe es einfach nur darum, für andere da zu sein. „Und ich versichere euch: Jeder, absolut jeder, kann mal in eine Situation geraten, in der er sich das Verständnis anderer wünscht.“ Nachsicht und Toleranz legte Höppner aber auch den Eltern und Großeltern der Jugendweihlinge ans Herz: Jetzt sei die Zeit los- und die Kinder ihre eigenen Wege gehenzulassen, erinnerte er. „Dennoch sollten Sie ihnen natürlich weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen.“

Für ein ebenso feierliches wie frisches Programm hatte auch in diesem Jahr wieder der Interessenverein Jugendweihe Stendal gesorgt. Die Band Marwell mit Sängerin Maria Lehmann trafen mit Songs wie „Lieblingsmensch“ oder „Wild and Free“ genau den Ton, genau wie Moderatorin Janine Klesinski. Die Tänzerinnen und Tänzer der Stendaler Tanzschule Schier-Rösel brachten vor allem mit ihren Rock‘n‘Roll-Einlagen so manchen Zuschauer zum Staunen.