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Städtebauförderung Abgerissen und saniert was das Zeug hält

Die Wobau Gardelegen hatte zum Tag der Wohnungsbauförderung in den Schlüsselkorb eingeladen.

Von Ilka Marten 23.05.2016, 21:00

Gardelegen l Auf dem Papier hatte Wobau-Geschäftsführer Wolfgang Oelze die drei schon fertigen Aufzüge mitgebracht. Noch in diesem Jahr werden sie am Wobau-Wohnblock Otto-Nuschke-Straße 10-12 angebaut. Beim Tag der Städtebauförderung am Sonnabend, zu dem die Stadt eingeladen hatte, stellten Oelze, Henri Schulz (Vorstand Wohnungsgenossenschaft Gardelegen) und Bauamtsleiter Engelhard Behrends vor, was in den vergangenen Jahren im Schlüsselkorb bereits passiert ist – und was in naher Zukunft noch ansteht. Aus Sicht von Behrends „ist die Städtebauförderung auch im Schlüsselkorb eine Erfolgsgeschichte“. Und er fügte hinzu: „Die Abrissbirne war ein Segen.“ Von 2003 bis zum Ende des Jahres werden insgesamt 402 Wohneinheiten abgerissen worden sein (siehe Artikel unten). Der Block, der noch in diesem Jahr zurückgebaut wird, ist die Otto-Nuschke-Straße 25-29 von WGG.

800 000 Euro Fördermittel, davon 267 000 Euro städtisches Geld, erhält die Wobau für das Pilotprojekt (wir berichteten) mit dem Anbau von drei Aufzügen am Block Nuschke-Straße 10-12. Drei Aufzüge werden in den drei Eingängen angebaut. Oelze: „Es wird keine Stufe zur Wohnung mehr geben.“ Alle Balkone vorne werden abgerissen, aber alle Wohnungen erhalten neue Balkone, teilweise Eckbalkone. Das Haus wird auch energetisch saniert. Dieses Jahr sollen die Aufzüge fertiggestellt und die Treppenhäuser angepasst werden. Innen soll erst im nächsten Jahr saniert werden. 12 von 72 Wohnungen stehen zurzeit leer. Seit Anfang 2015 hatten die Wobau in dem Block aufgrund der anstehenden Sanierungsarbeiten leer stehende Wohnungen nicht mehr neu vermietet.

Wenn die Balkone abgerissen und die Aufzüge eingebaut werden, müssen die Mieter jedes Einganges für eine Woche vorübergehend ausziehen. Oelze: „Da wird eine Lösung gefunden werden. Das ist wie eine Woche verreisen.“ Die Möbel der Mieter bleiben in dieser Woche in den Wohnungen. Dazu werde es eine Mieterversammlung geben, kündigte Oelze an. Die Wohnungszuschnitte werden sich in den oberen Etagen verändern. „Nach Ende der Arbeiten wird der Block nicht mehr zu erkennen sein“, versicherte der Wobau-Chef.

Die Betriebskosten im sanierten Block werden – bedingt durch die Fahrstühle und weitere Faktoren – höher sein als zurzeit. Oelze geht von rund einem Euro pro Quadratmeter pro Monat aus. Die Mieten im „Kaltmietenbereich werden aber moderat bleiben“, betonte Oelze. „Da muss sich das Amt dann vielleicht auch anpassen“, reagierte Oelze auf den besorgten Einwand eines Mieters, der Miete und Nebenkosten vom Jobcenter erhält.