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Abitur 85 wollen nun „die Welt bewegen“

Abiturzeugnisse für 85 Schüler gab es am Freitag an der Geschwister-Scholl-Schule in Gardelegen.

Von Gesine Biermann 17.06.2017, 01:01

Gardelegen l Diese Hürde ist genommen. Sie haben es geschafft. Der eine mit Leichtigkeit, der andere mit großer Anstrengung. Alle Noten zusammengerechnet schafften die Gardeleger Abiturienten in diesem Jahr den Durchschnitt von 2,31. Zehn von ihnen nahmen ein „Sehr Gut“ mit nach Hause. Maja Luiza Maletz und Laura Mikutta erreichten den Notendurchschnitt von 1,1 und Wiebke Lück sogar die Traumquote von 1,0, die längst nicht in jedem Abiturjahrgang vergeben wird.

Aber nicht deshalb sei ihr Jahrgang „ein besonderer“, wie Schulleiter Dietmar Collatz einer langen Tradition folgend während seiner Rede betonte. Sie seien eher „der Jahrgang der Gegensätze“ gewesen, mit sehr „reifen und erwachsenen Schülern“, aber auch einigen, von denen man das nicht sagen könne. Collatz erinnerte in diesem Zusammenhang – „und das ist die schwerste Stelle in meiner Rede“ – auch noch einmal an die abgesagte Show am letzten Schultag. „Schade, dass der so verlaufen ist“, sagte er, „und es gibt keine Möglichkeit, die Zeit zurückzudrehen.“

Aber den Wunsch hatte gestern auch keiner der Schüler. Gestern schauten sie alle nach vorn. Sichtlich bewegt nahm so mancher von ihnen auf der Bühne sein Abiturzeugnis entgegen und dazu so oft auch ein persönliches Wort der Tutoren Andreas und Silke Fritsch, Jürgen Mroczkowski und Holger Pleske. Für jeden von ihnen gab es einen großen Blumenstrauß.

Und auch einige der Schüler durften ein zweites Mal auf die Bühne. So Physik-Ass Wilhelm Pfeiffer, der eine Auszeichnung der Physikalischen Gesellschaft erhielt, Pauline Hintze und Josephine Arndt, die für ihr Engagement im Projekt Stolpersteine geehrt wurden, Josefine Schernikau, Daniela Barnick und Laura Madleen Mertens, die lange Jahre im Chor mitwirkten – und natürlich die drei Jahrgangsbesten, die sich ins Goldene Buch der Schule eintragen durften. Für sie gab es aus der Hand vom Vorsitzenden Maik Thesing auch noch eine finanzielle Anerkennung des Fördervereines. Thesing hielt schließlich auch noch eine launige Rede, samt selbstverfasstem Gedicht, bevor Hanna Hinke und Lena Pohl die Dankesworte sprachen, in die sie viele lustige Erinnerungen einfließen ließen.

Schulleiter Dietmar Collatz entließ seinen „Jahrgang der Gegensätze“ schließlich mit dem Sokrates-Zitat „Wer die Welt bewegen will, sollte erst sich selbst bewegen.“ Und am Ende, kurz bevor sich alle zum Gruppenbild aufstellten, bedankten sich die Schüler dann mit einem großen Blumenstrauß noch einmal besonders bei den Elternvertretern der vier Klassen, bei Chorleiterin Andrea Jürges und Dietmar Collatz als Vertreter der Schulleitung. Den letzten Strauß bekam schließlich Hausmeister Hartmut Koke, „weil der uns immer geholfen hat“.

Eine Geste, an die sonst wohl kaum Abiturienten denken. Schon deshalb waren sie eigentlich auch ein ganz besonderer Jahrgang.