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Abiturzeugnisse Glückliche Gesichter und viele Tränen

Alina Wolfowski und Karla Steinecke sind die besten Abiturienten 2016. 72 Schüler des Scholl-Gymnasiums erhielten ihre Zeugnisse.

Von Ilka Marten 21.06.2016, 03:00

Gardelegen l Es war ein ganz besonderer Jahrgang, der am Sonnabend das Geschwister-Scholl-Gymnasium verließ – so wie jedes Jahr. Allerdings: Sogar Schulleiter Dietmar Collatz rang kurzzeitig mal um Fassung. Einen großen Dank richtete er an Schülersprecherin Linda Rubovci, „die für mich immer ein kompetenter Ansprechpartner war“.

Collatz erinnerte an die wilden Zeiten der Schüler: nach der Klassenfahrt der damaligen Zehnten nach Hamburg „bekamen 50 Prozent der Schüler mündliche Tadel ausgesprochen“. Der Zusammenhalt sei schon bemerkenswert gewesen. Doch danach sei die Entwicklung durchweg positiv gewesen: „Ihr seid beziehungsweise wart ein Jahrgang, auf den man sich verlassen kann“, bilanzierte Collatz.

Linda Rubovci sorgte am Sonnabend bei Eltern und Schülern mit ihrer emotionalen Rede für so manche Träne. An die Eltern gerichtet sagte sie: „Was hätten wir ohne die geschmierten Pausenbrote gemacht? Ohne euch hätten wir das ein oder andere Mal nicht gelernt oder wären, wenn nicht zufällig ein Kuchenbasar gewesen wäre, verhungert.“ Ihr Fazit: „Verdammt, die Zeit vergeht zu schnell.“ Aus dem behüteten Schulalltag würden die Abiturienten nun herausgerissen, sagte Jahrgangssprecherin Charlotte Schwertner. Die Schulzeit sei die Zeit gewesen, „wo uns immer gesagt wurde, was bis wann zu erledigen ist“. Nun gebe es kein Zurück mehr und die Uhr „schlägt nicht mehr im 45-Minuten-Takt“, so Schwertner. An ihre Mitschüler gewandt betonte sie jedoch: „Wir können stolz auf uns sein.“

84 Schüler waren zu den schriftlichen Prüfungen zugelassen worden, 72 bestanden das Abitur. Neunmal gab es die Note sehr gut, der Durchschnitt des Jahrgangs liegt bei 2,33. Collatz dazu: „Prüfungen sind besondere Situationen. Das kann nicht geprobt werden.“ In diesem Jahr seien deutlich mehr Ergänzungsprüfungen nötig gewesen. Einige Schüler, die das Abitur nicht bestanden haben, wiederholen das Jahr.

Die ersehnten Zeugnisse erhielten die Gymnasiasten aus den Händen ihrer vier Tutoren Ina Brandenburg, Ramona Teichert, Kerstin Richter und Rainer Borstel – und dazu gab es manch persönliches Wort und auch Umarmungen. Die zwei Jahrgangsbesten 2016 sind Alina Wolfowski und Karla Steinecke, die die Notendurchschnitte 1,1 und 1,2 erreichten. Beide durften sich ins Ehrenbuch des Gymnasiums eintragen. Während Alina Wolfowski ein Medizinstudium anstrebt, möchte Karla Steinecke zunächst ein Jahr in die USA als Au-Pair. Danach könne sie sich ein Studium im Bereich internationales Management vorstellen.

Sehr ansprechend war bei der Feierstunde das Kulturprogramm: von klassischer Musik bis zum aktuellen Pop war alles dabei. Konstanze Blume (Violine) und Helena Kreutz (Cello) spielten zum Einzug der Abiturienten. Jolina Schlaß und Sedjro Aka sowie Lena Pohl und Wiebke Lück (Gitarre) sangen moderne Songs. Besonders viel Beifall gab es für Philipp Schneidereit, der „Let it go“ sang.

Überraschend: Auch der neue Vorsitzende des Fördervereins begleitete die Zeugnisausgabe musikalisch. Maik Thesing sang eine Version von „Don‘t worry, be happy“ und hatte einen Rat für die Schulabgänger: Zeit haben für Familie und Freunde, „dann kommen die Talente von allein“.

Ins Ehrenbuch des Gymnasiums durften sich auch die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine eintragen: Gunnar Bude, Robert Gigheanu, Jessica Kraska, Tabea Kreutz, Lena Leuschner, Karla Steinecke, Lea Weisbach und Alina Wolfowski. Geschichtslehrerin und AG-Leiterin Andrea Müller dankte ihnen für ihr Engagement in den vergangenen drei Jahren, „denn ihr habt dafür gesorgt, dass uns Schicksale berühren“.