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Abstimmung Klares Ja fürs Frauenhauses

Aus dem Hauptausschuss in Gardelegen gab es am Dienstagabend ein klares Ja für die Mitfinanzierung des Frauenhauses in Salzwedel.

Von Gesine Biermann 20.06.2017, 21:00

Gardelegen l Das Salzwedeler Frauen- und Kinderhaus soll künftig durch die Einheitsgemeinde Stadt Gardelegen stärker finanziell unterstützt werden. Zwar hatte Stadtrat Dirk Kuke (Fraktion Freie Liste/Feuerwehr) im Sozialausschuss noch gegen die geplante finanzielle Unterstützung des Salzwedeler Frauen- und Kinderhauses mit einem Betrag von 20 Cent pro Einwohner gestimmt. Im jüngsten Hauptausschuss enthielt er sich bei der Abstimmung.

Der Trägerverein der Salzwedeler Einrichtung hatte im Vorfeld allerdings noch einige Fragen beantwortet, die der Weteritzer zu dem angestrebten Vertrag gestellt hatte. Darüber informierte Zepig am Dienstag im Hauptausschuss.

So hatte Kuke Fragen zur genauen Höhe und Art der Kosten gestellt, die zur Betreibung notwendig sind. Dazu hatte der Verein auf seine Haushaltssatzung verwiesen. Bislang, so erläutert der Vorstand in dem Schreiben weiter, habe es einnahmeseitig immer eine Ungewissheit gegeben, ob von den Kommunen wie Gardelegen, Klötze, Kalbe, Beetzendorf/Diesdorf oder vom Altmarkkreis ein Zuschuss komme und in welcher Höhe.

Es habe sich stets ein Defizit von 35.000 bis 40.000 Euro ergeben, das zuvor immer die Stadt Salzwedel ausgeglichen habe. Der Vertrag mit den Kommunen solle nun das Defizit verhindern helfen.

Antworten gab es auch zum Personal. So müssten eineinhalb Vollzeitstellen in der Einrichtung vorgehalten werden, um überhaupt einen Zuschuss vom Land zu bekommen, heißt es in dem Schreiben des Trägervereines.

Allerdings finanziere der Verein selbst dazu noch eine Mitarbeiterin für Hauswirtschaft, die 15 Stunden in der Woche arbeite. Der Vorstand, wird im Brief betont, bestehe aus ehrenamtlichen Mitarbeitern, die bislang nie eine Aufwandsentschädigung erhalten hätten.

Genauere Zahlen enthält das Schreiben zudem zur Auslastung des Frauenhauses, nämlich 80,87 Prozent bei den Frauen selbst und 99,14 Prozent bei den Kindern. Damit sei das Haus im Durchschnitt 62,32 Tage belegt gewesen. Wer das Haus nutze, müsse zudem eine Tagespauschale von 11 Euro pro Erwachsenen und 5 Euro pro Kind zahlen, die zumeist mit dem Jobcenter abgerechnet werde.

Der Anteil der ausländischen Frauen – auch das war eine Frage Kukes – betrug im vergangenen Jahr 47,37 Prozent. Und selbstverständlich werde jede Frau, die um Hilfe bitte, aufgenommen. Unabhängig von ihrer Nationalität. Und falls das Haus belegt sei, werde hilfesuchenden Frauen auch immer eine Alternative aufgezeigt.

Ebenfalls zu den Außer-Haus-Beratungen machte der Träger Angaben: So gab es für zwölf Frauen nach ihrer Aufnahme ins Frauenhaus insgesamt 45 Beratungen. 80 Frauen wurden ohne eine Aufnahme in die Einrichtung in 130 Sitzungen beraten.

Im Hauptausschuss betonte schließlich Stadtrat Jörg Gebur, auch in seiner Eigenschaft als Mitarbeiter der Polizei, wie wichtig eine Einrichtung wie das Frauenhaus gerade auch in Sachen Kriminalitätsbewältigung sei.

Das überzeugte am Ende wohl auch die überwiegende Mehrheit aller Ausschussmitglieder. Sie stimmten, außer Dirk Kuke, für die geplante Unterstützung der Salzwedeler Einrichtung mit Betrag von 20 Cent pro Einwohner. Die endgültige Entscheidung trifft am kommenden Montag der Gardeleger Stadtrat.