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Ärger in Mehrin Löschgruppe bleibt bei Rücktritt

Der Verkauf des Dorfsaals Mehrin sorgt weiter für Ärger. Die Löschgruppe hat angekündigt, geschlossen zurückzutreten.

Von Conny Kaiser 18.07.2016, 01:00

Mehrin/Kalbe l Die Löschgruppe Mehrin bleibt dabei: Sie quittiert geschlossen zum 31. August 2016 den Dienst, sofern ihr die Stadt Kalbe in Sachen Versammlungsraum nicht entgegenkommt. Das ist das Ergebnis einer Zusammenkunft, an der am Freitagabend nicht nur die zwölf Mitglieder der Löschgruppe, sondern auch Kameraden aus Vienau und Beese sowie Vienaus Wehrleiter Jens Winsel und Stadtwehrleiter Jörg Kämpfer teilnahmen.

Letzterer sagte, dass er Montag noch einmal ein Gespräch mit Einheitsgemeinde-Bürgermeister Karsten Ruth führen und dabei die Meinung der Mehriner Kameraden darlegen wolle. Sie seien nach wie vor der Ansicht, dass es ungerechtfertigt gewesen sei, den Verkauf des örtlichen Dorfsaales, auch Bauernschänke genannt, zu beschließen. Der Saal, der bislang als Versammlungsraum von ihnen genutzt worden sei, er sei schließlich einst in Eigenleistung der Mehriner entstanden. Und dies, so berichtet der Stadtwehrleiter, sei für die Löschgruppe ein ganz gravierendes Argument.

Das Angebot, künftig kostenfrei einen Raum im nahen Landhotel zu nutzen, wollen die Kameraden demnach nicht annehmen. Nicht zuletzt, weil es sich beim Hotelbetreiber um denjenigen handelt, der der Stadt den Dorfsaal abkauft.

Es gebe allerdings, so betonte der Stadtwehrleiter, noch eine Chance, den geschlossenen Rücktritt der Löschgruppe abzuwenden. Die ziehe nämlich in Erwägung, künftig ein Holzhäuschen als Treffpunkt zu nutzen, benötige dazu aber finanzielle Unterstützung der Stadt, die ja durch den Verkauf der Bauernschänke rund 2600 Euro an Unterhaltungskosten pro Jahr einspare.

Dazu müsste sich der Stadtrat positionieren. Er tagt am kommenden Donnerstag, 21. Juli. Der Mehriner Löschgruppe, sagte Vienaus Wehrleiter Jens Winsel, sei empfohlen worden, dort vorstellig zu werden und im Zuge der Einwohnerfragestunde ihr Anliegen vorzutragen. Denn Gesprächsbereitschaft gebe es nach wie vor. Noch ist aber unklar, ob sie diese Möglichkeit nutzt.

Seit die Diskussion um den Dorfsaal-Verkauf entbrannt ist, wird seitens der Stadt immer wieder darauf verwiesen, wie wenig er in der Vergangenheit genutzt worden war. So hatte es dort im zurückliegenden Jahr lediglich drei eingetragene Termine gegeben. Hinzu kommt, dass die Stadt zusammen mit dem Dorfsaal auch das angrenzende Wohnhaus und eine Scheune loswerden könnte. Diese Immobilien, die der Käufer ebenfalls übernehmen würde, verursachten nämlich bislang zusätzliche Kosten.