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AG-Kita Höppner: „Schließung Dolchstoß“

Sein Amt als Ortsbürgermeister stellt Andreas Höppner (Die Linke) in Frage, wenn die Kita in Kloster Neuendorf geschlossen wird.

20.10.2016, 01:00

Gardelegen/Kloster Neuendorf (iwi) l Die Aussage von Dirk Kuke, Mitglied der Arbeitsgruppe Kita, am Montagabend im Stadtrat war klar: „Wir sehen Probleme beim langfristigen Erhalt von Berge und Kloster Neuendorf.“ Und der Satz, der in dieser Form nicht im Abschlussbericht der Arbeitsgruppe Kita steht, sorgt für Frust – beim Ortsbürgermeister von Kloster Neuendorf, Andreas Höppner. Er ist auch Stadtratsmitglied für die Linke-Fraktion, war aber am Montagabend nicht bei der Ratssitzung.

„Kita Kloster in Gefahr? Sollte die Kita geschlossen werden, stelle ich mein Amt als Ortsbürgermeister in Frage“, twitterte Höppner. Und er ergänzte noch: „Vor der Gemeindegebietsreform war Kloster Neuendorf ein Dorf mit allem Drum und Dran. Die Kitaschließung wäre ein weiterer Dolchstoß!“

Auf Volksstimme-Anfrage erklärte Höppner dazu am Mittwoch: Es ärgere ihn, „dass diese Gedanken schon im Kopf sind, obwohl die Kitas in Berge und Kloster Neuendorf ausgelastet sind“. Auch wenn das sicherlich nicht dieses und nächstes Jahr ein Thema werde, „ist doch klar, dass es dann nur noch auf einzelnen Dörfern Daseinsvorsorge gibt“.

Sollte die Kita Kloster Neuendorf geschlossen werden, sei das eine Folge der Gemeindegebietsreform. „Man hätte den Ortschaftsräten mehr Rechte bei der Gebietsreform einräumen sollen“, so Höppner. Der Ortsbürgermeister sagte weiter: „Ich gucke nicht mit zu, wenn diese Entscheidung getroffen wird, nur weil man als Ortschaftsrat nichts mit entscheiden darf.“ Deswegen seine Ankündigung, bei einer Kita-Schließung sein Amt als Ortsbürgermeister niederzulegen. „Ich habe in dieser Funktion keine Eingriffsmöglichkeiten. Dann ist das so“, begründete er.

Im Bericht der AG Kita ist eine Schließung von Berge und Kloster nicht explizit genannt. Die beiden Einrichtungen werden allerdings als „Schlusslichter“ bei baulichem und zeitgemäßen Zustand betitelt. Die Arbeitsgruppenmitglieder stellen in ihrem Bericht fest, dass „nur durch den Betrieb der Kindertageseinrichtungen in Berge und Kloster Neuendorf eine noch größere Übernachfrage im Ortsteil Gardelegen örtlich kompensiert werden kann“.

Die Kita Wichtelstübchen in Berge ist mit 33 Kindern zu 100 Prozent ausgelastet, die Kita Klosterspatzen mit 28 Mädchen und Jungen sogar zu 104 Prozent. Sie wird derzeit mit einer Ausnahmegenehmigung betrieben.

Andreas Höppner hatte sich bereits im vergangenen Jahr mit Blick auf den Erhalt der Kita Klosterspatzen kritisch zum geplanten Neubau der Jävenitzer Kita mit 100 Plätzen geäußert, sich bei der Abstimmung im Bauausschuss über den Neubau enthalten. Zurzeit besuchen 60 Kinder die Kita Weidenstübchen in Jävenitz.