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Altbausanierung Letzter Nagel fürs einstige Wohnheim

Aus einem „alten Kasten“ entsteht derzeit ein modernes Wohnhaus. Bauherr Marko Schmicker aus Gardelegen traut sich an ein Großprojekt.

Von Gesine Biermann 17.07.2017, 12:00

Gardelegen l Lange schlief das einstige Lehrlingswohnheim des Gutes Isenschnibbe einen Dornröschenschlaf. 1956 gebaut, wurde es seit der Wende vergessen. Vor gut einem Jahr weckte es ein Gardeleger auf. Allerdings nicht mit einem Kuss, sondern mit handfesten Arbeiten. Denn aus dem viergeschossigen Wohnheim wird aktuell eine Wohnanlage mit insgesamt zwölf individuellen Wohnungen. Am Freitag wurde Richtfest gefeiert.

Der, der sich an die Sanierung des bekannten Hauses heranwagt, weiß aber auch beruflich genau, was er tut. Denn Marko Schmicker ist Bauunternehmer. Er hat viele Baustellen. Mit dieser allerdings erfüllt er sich selbst einen Traum: Und der „nimmt langsam, aber sicher Form an“, freut er sich am Freitag. Da nämlich nimmt er den Hammer selbst in die Hand und schlägt den symbolischen letzten Nagel ins Gebälk. Kurz vorher hatten Zimmermeister Christian Zurleit, Mitarbeiter Hans-Joachim Mertens und Bernd Thielitz bereits die Richtkrone auf dem Dach befestigt. Von dort oben bedankt sich Schmicker dann auch bei allen, die ihm dabei geholfen haben, seinen Traum zu erfüllen – neben Architekt und Handwerkern auch bei seiner Lebensgefährtin, „die mir immer den Rücken freihält.“

Für die Gäste, die der Zeremonie zuschauen, erklärt Schmicker schließlich, was den Bau ausmacht. Denn das Haus wird auch energetisch gesehen etwas Besonderes. Zehn der Wohnungen werden nämlich zu rund 70 Prozent von einer Photovoltaikanlage mit Solarenergie versorgt, sodass nur geringe Nebenkosten erwartet werden. Die beiden Penthouse-Wohnungen – zwei echte Schmuckstücke mit langen Glasfronten und offenen Terrassen – werden sogar völlig autark mit Wärmeenergie versorgt. Ein Fahrstuhl und ebenerdige Duschen in allen Bädern sorgen für Barrierefreiheit, Balkone fürs Wohlfühl-Wohnen.

Und dafür gibt´s auch schon Interessenten, verrät Schmicker, nachdem der Nagel versenkt und das symbolische Glas zerschellt ist – beides soll Glück bringen. „Einige Mietverträge sind schon unterschrieben.“ Am Ende seiner Rede steht schließlich ein Satz, den sich der Gardeleger bei Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry ausgeborgt hat: „Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen. Denn Zukunft kann man bauen“, sagt Schmicker nämlich. Mut und Risikobereitschaft gehören in einem solchen Fall aber ganz sicher auch dazu.