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Backworkshop Hefekuchen will gelernt sein

Wie ein richtiger altmärkischer Hefekuchen gebacken wird, erkundeten die Teilnehmer an einem Backworkshop am Sonnabend in Lindstedt.

Von Cornelia Ahlfeld 25.09.2017, 21:00

Gardelegen l Mehl in eine Schüssel, gute Bäckerhefe mit Milch vermischen und dann muss das Ganze erst mal ordentlich gehen, und zwar bei kuschligen Temperaturen. Denn Hefe braucht Wärme. Danach wird alles verknetet, und die Hefeteigmasse muss noch einmal richtig gehen, wie es im Bäckerdeutsch so schön heißt. Einen guten altmärkischen Hefekuchen zu backen, das ist gar nicht so einfach. Das will gelernt sein. Und so nutzten Stefanie Strick, Birgit Bistrek, Ingrid Hohmann und Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig – allerdings ganz privat – ein Angebot des Fördervereines Historische Region Lind- stedt und der Volkssolidarität und nahmen am Sonnabend an einem Backworkshop im Lindstedter Backhaus mit seinem großen historischen Holzbackofen teil.

Der Kurs, der in seiner zweiten Auflage stattfand, wurde von Jasmin Lüders geleitet. Mit ihren 24 Jahren eine ganz junge Bäckerin, aber schon mit Erfahrung. Denn sie hat ihr Backhandwerk bei ihrer Nachbarin gelernt. Schon als Kind backte sie gemeinsam mit Erni Schütze Hefekuchen nach alten altmärkischen Rezepten im großen Backofen. Beruflich hat die junge Frau aber gar nichts mit dem Backen zu tun. Sie ist Diplom-Juristin und absolviert zurzeit ihr Referendariat bei der Staatsanwaltschaft Stendal.

Dreimal müsse der Hefeteig gehen, damit er schön locker sei, und immer wieder kneten, erzählte Jasmin Lüders, und gemeinsam mit ihrer Mutter Iris Lüders und Renate Jung fertigten die „Lehrlinge“, wie die fröhliche Damenrunde es formulierte, dann eigenständig ihren Hefeteig für jeweils drei Bleche an.

Unterdessen hatten Hartwig Lenz und Gerhard Jung schon den großen Ofen angeheizt, denn zum Backen muss auch die Temperatur stimmen. Nachdem der Teig auf den Blechen ausgerollt war, folgte der Belag. Zuckerkuchen mit ordentlich viel guter Butter, Streusel- und Apfelkuchen mit Streuseln. Die Bleche kamen dann nach und nach in den Ofen zum Abbacken. Derweil hatten es sich die Frauen im Freien gemütlich gemacht, denn zu Mittag gab es eine Kürbissuppe mit Pfefferknackwürstchen, gerösteten Kernen und Schnittlauch – selbstgemacht von Iris Lüders. „Total lecker“, schwärmte die Backrunde.

Lecker war auch der selbstgemachte Likör, der zwischendurch mal die Runde machte. Und zum Schluss auch der noch warme Zuckerkuchen. Ihren Kuchen konnten die vier Frauen dann natürlich mit nach Hause nehmen, damit sich auch die Familie von den neuen Backkünsten der Hausfrau überzeugen konnte. Für dieses Jahr ist damit die Saison im Lindstedter Backhaus abgeschlossen.