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Bemalte Stromkästen Anwohner ab sofort mit einbezogen

Der Ärger, den es um den mit Schweinen bemalten Stromkasten an der Kalbenser Marktstraße gegeben hat, soll sich nicht wiederholen.

Von Cornelia Kaiser 27.10.2016, 14:34

Kalbe. Alle Stromkästen in der Einheitsgemeinde Kalbe – immerhin rund 200 an der Zahl – sollen im Lauf der nächsten Jahre und im Zuge einer vom Jobcenter geförderten Maßnahme mit ortstypischen Motiven bemalt werden. Als nächster Kasten wäre der an der Eugenie-Schildt-Straße an der Reihe. Dort möchte der Künstlerstadt-Verein, auf dessen Initiative das Ganze zurückgeht, jene Kalbenserin verewigen lassen, der die Straße ihren Namen verdankt.

Doch anders als bei den vier bislang bemalten Stromkästen soll diesmal im Vorfeld eine Befragung der Anwohner erfolgen, unter anderem in Form von Wurfzetteln.

Grund dafür ist, dass es wegen eines bemalten Stromkastens, nämlich dem an der Marktstraße, im Nachhinein jede Menge Ärger gegeben hatte, weil Anwohner der Meinung waren, das Motiv „Schweinemarkt in Kalbe“ passe nicht und sei ihnen vom Verein übergestülpt worden (Volksstimme berichtete). Letzterer hat daraufhin nun gemeinsam mit der Avacon, der die Stromkästen gehören, nach einer Möglichkeit gesucht, solche Probleme künftig schon im Vorefeld zu vermeiden. Wie Corinna Köbele, die Vorsitzende des Vereins, gestern informierte, könnten die Motive jetzt schon vor der jeweiligen Malaktion auf der Homepage der Künstlerstadt angesehen werden. Zudem seien die Anwohner, sofern sie sich mit der jeweiligen Ideenskizze nicht anfreunden könnten, aufgerufen, eigene Vorschläge einzureichen. „Aber dann muss es schon konkret sein“, betont Avacon-Kommunalreferent Andreas Forke. Zum Beispiel einfach zu sagen, auf den Kasten gehöre ein Pferd, das reiche nicht aus. „Es macht recht große Mühe, so ein Motiv zu erarbeiten“, sagt Corinna Köbele. Meist würden nämlich verschiedene Komponenten in das Bild einfließen.

An der Eugenie-Schildt-Straße hingegen wird wohl eine Ausnahme gemacht. Hier soll einzig das Porträt jener Frau zu sehen sein, die von 1831 bis 1900 lebte und die nicht nur eine beträchtliche Summe für ein Krankenhaus in ihrer Heimatstadt spendete, sondern die auch verfügte, von ihrem Kapital eine Stiftung zur Finanzierung von Künstlerstipendien zu gründen. „Sie war quasi die Erfinderin jener Idee, die nun auch die Künstlerstadt verfolgt“, sagt Corinna Köbele.

Die Stromkästen bemalt hingegen kein Stipendiat, sondern der Kalbenser Harald Müller im Zuge der Maßnahme „Jobperspektive 58 plus“.