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Beschwerden Gardeleger Sorgenmelder wird gut genutzt

Gardelegen hat einen "Sorgenmelder" auf der Stadthomepage: Dort kann man Probleme loswerden, von der kaputten Straßenlampe bis zur Müllecke.

Von Gesine Biermann 05.03.2019, 00:01

Gardelegen l Jemand hat mitten im Wald ein Auto versteckt. Aus einem Haus fallen Bruchstücke von Fensterscheiben auf den Gehweg. Ein ehemaliges Waldbad wird zum Schrottplatz. Ein Feuerwehrbrunnen wurde zugebaut. Der Probleme gibt es viele in einen so großen Gebilde wie der Einheitsgemeinde Gardelegen. Deren Mitarbeiter können nicht überall sein. Seit zwei Jahren gibt es deshalb den „Behörden- oder auch Sorgenmelder“ für die Bürger. Online kann hier jeder direkt unter dem Menüpunkt „Sag‘s uns einfach“ auf der Internetseite der Hansestadt Gardelegen mitteilen, wo es gerade klemmt.

Und das klappt immer besser. Weit über 200 Meldungen gehen mittlerweile pro Jahr ein, also durchschnittlich an jedem Arbeitstag eine, beziffert Nadine Kuhle. Sie überwacht im Vorzimmer der Bürgermeisterin den Sorgenmelder. Bei jedem neuen Eintrag wird sie automatisch per E-Mail informiert. Dann schaut sie nach und schreibt hinter den Eintrag zunächst mal eine Eingangsmeldung. Eine zweite Mail geht gleichzeitig, ebenfalls automatisch, an Bauamtsmitarbeiterin Melanie Schulz. Denn die meisten Meldungen betreffen genau dieses Fachamt. Und auch das Ordnungsamt ist natürlich oft eingebunden. Dorthin werden dann die entsprechenden Probleme weitergeleitet.

Unter den Einträgen im vergangenen Jahr waren laut Auflistung von Nadine Kuhle zum Beispiel 6 Meldungen zu Verschmutzungen, 4 zu Spielplätzen, 11 Schlaglöchermeldungen, 11 Meldungen über illegale Müllablagerungen, 6 defekte Verkehrszeichen, 2 defekte Ampeln und 71 Mal Hinweise auf kaputte Straßenlampen.

Weitere Meldungen bezogen sich auf Container-Standplätze, gewünschte Sitzbänke, Baum-und Strauchschnitt, wildes Parken, das Hansefest oder den Eichenprozessionsspinner.

Manchmal wissen die Mitarbeiter der Verwaltung schon über ein Problem Bescheid.

So schnell geht es natürlich nicht immer. Aber auch darüber werden die Bürger informiert. Dann bekommt die jeweilige Meldung nämlich den Status „In Bearbeitung“. Und wenn es viel länger dauert, das ist manchmal der Fall, wenn umfangreiche Arbeiten notwendig sind, um den Mangel abzustellen, gibt‘s den Statusvermerk „Warteposition“. Wer in seinem Eintrag dann noch seine E-Mail-Adresse angegeben hat, bekommt darüber zusätzlich auch noch auf diesem Weg Bescheid.

Hinweise können aber natürlich auch anonym gegeben werden. „Niemand muss seinen Namen nennen“, versichert Nadine Kuhle. In diesem Fall ist nur die Meldung selbst zu sehen. Die Antworten der Verwaltung, und alles, was unternommen wird, bleibt für alle Bürger einsehbar.

Übrigens: Wie gut bei ihnen der Sorgenmelder ankommt, kann man manchmal auch lesen, sagt Kuhle. So haben sich die Verwaltungsmitarbeiter in diesem Jahr über folgende Einträge gefreut:

„ ... Danke für die gemütliche Springbrunnen-Atmosphäre auf dem Rathausplatz...“

„ ... Hundespielplatz, obwohl wir skeptisch waren, toll...“

oder: „Ich habe schon des Öfteren diesen Kummerkasten genutzt, und möchte einfach mal Dankeschön sagen!“