1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Umfrage zur Friedhofsgestaltung

EIL

Bestattungen Umfrage zur Friedhofsgestaltung

Auf dem Jercheler Friedhof sollen zwei neue Bestattungsformen möglich sein: eine teilanonyme Bestattung und Rasenurnengräber mit Platten.

Von Cornelia Ahlfeld 29.01.2021, 04:00

Gardelegen l Obwohl die Post erst am Mittwoch im Briefkasten lag, haben die ersten Jercheler schon rege Gebrauch gemacht von einer Bürgerumfrage der Stadtverwaltung. Die möchte nämlich bei der weiteren Gestaltung des Jercheler Friedhofes auch die Meinungen der Einwohner dazu hören sowie Hinweise und Anregungen entgegennehmen.

Zu normalen Zeiten hätte man dazu die regelmäßig stattfindenden Bürgersprechstunden im Ort genutzt. Aber coronabedingt mussten andere Wege genutzt werden, informierte gestern auf Volksstimme-Anfrage Isolde Niebuhr, Fachbereichsleiterin für Sicherheit und Ordnung. In ihren Zuständigkeitsbereich fallen auch die Friedhöfe in städtischer Trägerschaft. „Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit zusammenhängenden Kontaktbeschränkungen konnten aber keine Bürgersprechstunden angeboten werden“, so Niebuhr. Aus diesem Grunde habe man sich entschlossen, alle Haushalte anzuschreiben.

Konkret geht es um die Gestaltung einer Fläche, die zurzeit nur als Grüne Wiese für anonyme Bestattungen genutzt wird, ein größeres Areal, extra eingezäunt mit einem kleinen Kettenzaun. In der Mitte steht eine Stele. „Da die Nachfrage nach alternativen Bestattungsformen auch in Jerchel gestiegen ist, beabsichtigen wir, auf der vorhandenen Anlage künftig auch eine teilanonyme Urnenbeisetzung anzubieten“, schilderte Niebuhr den Hintergrund. Im Gegensatz zur anonymen Bestattung können an einem Gedenkstein kleine Platten mit den Namen der Verstorbenen angebracht werden. „Damit ist zwar bekannt, wer dort seine letzte Ruhestätte hat, aber nicht, wo genau die Urne auf der Anlage begraben wurde“, erläuterte Niebuhr. Zur Gestaltung gibt es zwei Möglichkeiten. Bei der ersten Variante wird der Weg zur Stele gepflastert, ein Schlüsselloch zur symbolischen Versenkung der Urne und drei Löcher zum Einstecken von Vasen werden in die Erde eingelassen. Der Gedenkstein für die Namensplatten wird außerhalb der Anlage aufgestellt.

Bei der zweiten Variante wird die vorhandene Stele entfernt, so dass der Bereich komplett mit Rasen gestaltet ist. Vor der Anlage wird ein Dreieck gepflastert für den Gedenkstein mit den Namenstafeln, dazu drei Löcher für Blumenvasen und ein Schlüsselloch für die symbolische Versenkung der Urnen.

Zusätzlich soll es künftig möglich sein, auf dem Jercheler Friedhof auch Rasenurnengräber mit Platten zu erwerben. Die Platten können dann die Angehörigen entsprechend gestalten lassen. Diese Bestattungsform soll rechts neben der Urnengemeinschaftsanlage entstehen. Dem Anschreiben liegt eine Zeichnung mit den zwei Varianten für die teilanonyme Bestattung bei. Die Jercheler sind nun aufgerufen, bis zum 28. Februar ihr Kreuz bei der favorisierten Gestaltungsform zu setzen.

Bei der Umsetzung soll das Mehrheitsprinzip angewendet werden. „Es wird dann die Variante umgesetzt, die die meisten Jercheler bevorzugen“, betonte Niebuhr. Und zwar noch in diesem Jahr vorbehaltlich des beschlossenen und genehmigten Doppelhaushaltes der Stadt für 2021 und 2022. Denn die Umgestaltung habe auch finanzielle Auswirkungen. Die Kosten liegen bei durchschnittlich 3000 Euro.

Schritt für Schritt werden auch auf anderen Friedhöfen in den Ortsteilen die Bestattungsmöglichkeiten erweitert. Insgesamt sind es 27 Friedhöfe, für die die Stadt zuständig ist. Im vorigen Jahr beispielsweise wurden teilanonyme und anonyme Anlagen auf den Friedhöfen in Hottendorf, Solpke, Tarnefitz, Sichau, Solpke und Zichtau neu gestaltet. In diesem Jahr stehen neben Jerchel auch die Friedhöfe in Peckfitz und Köckte auf dem Programm. Ebenso der Friedhof in Roxförde. Dort wird allerdings nur eine Fläche für teilanonyme Bestattungen ausgewiesen. Der Friedhof dort befindet sich in kirchlicher Trägerschaft. Und die Kirchengemeinde wünsche keine anonymen Bestattungen, so Niebuhr. Die Stadt sei für die Verwaltung des Roxförder Friedhofes zuständig und werde natürlich die Wünsche des Gemeindekirchenrates auch berücksichtigen.

Kontakt für Bürgerumfrage: Friedhofsverwaltung Gardelegen, 03907/71 62 30 oder 71 62 31, Mail an bettina.bauer@gardelegen.de oder alexandra.koehler@gardelegen.de.