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BevölkerungGardeleger werden wieder weniger

Der typische Gardeleger ist 46 Jahre alt, deutscher Abstammung und lebt in der Kernstadt. Außerdem wird er älter und seltener.

Von Gesine Biermann 22.01.2019, 07:00

Gardelegen l Die schlechte Nachricht vorweg: Gardelegen schrumpfte auch im vergangenen Jahr. 22.907 Menschen und damit 171 weniger lebten am Jahresende 2018 in der Einheitsgemeinde. Die gute Nachricht: Der Rückgang sinkt. 2016 lag diese Zahl nämlich noch bei fast 300 und ein Jahr später, also 2017, immerhin noch bei über 200. Gardelegen wurde also erneut weniger weniger. Genau gesagt nur 0,75 Prozent.

Was die Statistik nicht aussagt, im Einwohnermeldeamt aber schnell nachgerechnet war: Die Gardeleger werden älter. Allerdings ist das wiederum keine so gute Nachricht, denn diese Zahl bezieht sich nicht auf das Alter der einzelnen Bewohner, sondern auf den durchschnittlichen. Der ist heute 46 Jahre alt. 2011, im Jahr der Gemeindegebietsreform war er oder sie noch 44.

Nicht verändert hat sich dagegen in den vergangenen Jahren der leichte Männer-Überhang. 11.379 Männern stehen 11.357 Frauen gegenüber. Damit sind die Herren und Jungs mit 22 leicht im Vorteil. Ein Trend, der sich auch in den meisten Ortsteilen bestätigt.

Allerdings nicht in allen. Als ganz besonders frauenfreundliches Dorf weist die Statistik 2018 zum Beispiel Solpke aus. Hier leben nur 238 männliche Wesen mit 266 weiblichen Wesen zusammen.

Und auch in Estedt fühlen sich die Damen offensichtlich besonders wohl: Mit 189 sind sie den Herren um genau 22 zahlenmäßig klar überlegen.

Ausgesprochen männlich dominiert zeigt sich hingegen Peckfitz. 80 männliche Einwohner teilen sich ihr Dorf mit nur 64 weiblichen Einwohnerinnen. Noch ungleicher geht es in Siems zu, wo 62 männliche lediglich 24 weiblichen Siemsern gegenüberstehen.

Absolute Gleichberechtigung herrscht – statistisch gesehen – übrigens nur in Taterberg mit jeweils acht männlichen und acht weiblichen Einwohnern.

Erhebliche Unterschiede gibt es schließlich auch in der Geburten- und Sterbestatistik. In acht Dörfern starb im vergangenen Jahr zum Beispiel kein einziger Mensch. In insgesamt 16 Dörfern wurde allerdings auch kein einziges Kind geboren.

Besonders fruchtbar waren 2018 dafür die Jävenitzer. Mit neun neuen kleinen Einwohnern lag der Zuwachs, gemessen an der Gesamtbevölkerungszahl, bei einem ganzen Prozent.

Als besonders beliebt für Zuzügler entpuppte sich im zurückliegenden Jahr übrigens das kleine Algenstedt. Allein 23 neue Einwohner verzeichnete das Dorf 2018. Bei einer Einwohnerzahl von nur 268 sind das immerhin fast zehn Prozent.

Relativ klein ist und bleibt auch 2018 schließlich die Zahl der ausländischen Einwohner in der Einheitsgemeinde Gardelegen. Sie stieg im vergangenen Jahr zwar leicht an, nämlich um elf neue Mitbürger auf insgesamt 891, allerdings nimmt sie sich im Bezug zur Gesamteinwohnerzahl als sehr bescheiden aus: Lediglich 3,9 Prozent der Gardeleger sind keine Deutschen.