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Bibliotheksstatistik Gardeleger Bibliothek im Aufschwung

2017 wurden in der Gardeleger Bibliothek rund 1500 Medien mehr ausgeliehen, als im Jahr zuvor. Auch die Zahl der Nutzer stieg.

Von Gesine Biermann 25.01.2018, 22:00

Gardelegen l Lesen ist in. Zumindest in Gardelegen. Aber längst ist es nicht mehr nur das konventionelle Buch, das der Leser aufschlägt. Geschmökert wird auch digital und online. Längst haben die sogenannten Non-Book-Medien die gedruckten Bücher ein- mittlerweile sogar überholt. Auch in der Gardeleger Bibliothek. Die hat den Trend aber zum Glück nicht verschlafen, sondern hält ein breit gefächertes Angebot für jeden Geschmack bereit. Und das honorieren die Nutzer auch kräftig. Rund 500 mehr als noch im Jahr 2016, nämlich 1729, konnten die Mitarbeiter im zurückliegenden Jahr verzeichnen. Damit besitzen 7,5 Prozent der Gardeleger einen Bibliotheksausweis. Ein gutes Ergebnis. 320 meldeten sich sogar ganz neu an. Darunter viele Kinder. Und das ist eigentlich eine besonders gute Nachricht.

Genau 10.272 Kinderbücher wurden 2017 ausgeliehen. Und das ist vor allem ein Verdienst des Bibliotheksteams, das seit Jahren eine hervorragende Kinder- und Jugendarbeit leistet. Projekte wie Bib-fit, ein Einführungsprogramm für die ältesten Kindergartenkinder, ist mittlerweile zum festen Bestandteil für alle Kindereinrichtungen der Stadt geworden.

Auch die zweite Stufe des Lesewettbewerbes für die zweiten bis vierten Klassen der Grundschulen wird in der Bibliothek organisiert und dazu gibt es zahlreiche weitere Veranstaltungen im Laufe des Jahres. „Wir merken das deutlich“, sagt Bibliotheksmitarbeiterin Cornelia Schön. „Die Kinder bleiben uns treu, auch wenn sie die Grundschule längst verlassen haben.“ Ein schöner Nebeneffekt dabei: Auch so einige Eltern lassen sich, wenn sie ihre Kinder in die Bibliothek begleiten, vom Nachwuchs verführen, sich auch das eine oder andere Buch auszuleihen.

Verführen lassen sich die Nutzer übrigens auch zunehmend von anderen Medien als den traditionellen Büchern. Die Zahl der ausgeliehenen digitalen Medien stieg im vergangenen Jahr ebenfalls an. Neben Gesellschafts- und Computerspielen, CD‘s oder Filmen werden immer mehr Hörbücher ausgeliehen. „Viele Pendler holen sich gern Hörbücher“, weiß Cornelia Schön.

Zugenommen hat ebenfalls die Zahl der Onleihe-Nutzer. Sie ermöglicht es, Buchinhalte auf E-Book-Readern oder Tablet-PC‘s herunterzuladen. So mancher wurde deshalb auch nur noch einmal im Jahr persönlich am Tresen begrüßt. Viele Leser nutzen allerdings auch beides, leihen sich also sowohl Printausgaben, als auch digitale Bücher aus.

Vertrauen können sie dabei auf eine tolle Auswahl, auch wenn die Gesamtanzahl der Medien etwas zurückgegangen ist. Über 5000 Medien wurden 2017 in der Gardeleger Bibliothek nämlich ausgemustert oder verkauft, darunter Schallplatten, Musik-CD‘s und Spiele. Auch Sachbücher, die nicht mehr aktuell waren, wurden aus den Regalen verbannt, ebenso mehrfach vorhandene Ausgaben.

Dafür gab es aber auch zahlreiche Neuanschaffungen, nämlich insgesamt 3384, darunter viele Bücher aus den aktuellen Bestsellerlisten. „Und wir haben auch einige Klassiker neu bestellt“, betont Cornelia Schön. „So manchen Thomas Mann wollte man, so wie er aussah, schon nicht mehr anfassen.“ 261 Mal wurde im Vorjahr übrigens auch die Fernleihe genutzt. Das heißt: Bücher, die nicht im Bestand sind, werden von der Bibliothek aus anderen Bibliotheken ausgeliehen – oft nicht nur Neuerscheinungen: „Wir können theoretisch jeden alten Schinken besorgen“, versichert Cornelia Schön augenzwinkernd.

Ein großes Dankeschön des Teams geht übrigens an die Stadt. „Wir werden großartig unterstützt“, betont Leiterin Laura Zerneke. Erst durch die Fördermittel, die als Eigenmittel gelten, ist die Bibliothek nämlich in der Lage, Fördermittel zu akquirieren. Und: „Unsere Lage ist super, es gibt viele Parkplätze und wir haben ein ansprechendes Haus.“ Einen Vergleich mit anderen Bibliotheken muss die Gardeleger deshalb auch nicht fürchten: Zerneke: „Wir stehen schon ziemlich gut da!“