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Boßeln Alles andere als eine ruhige Kugel

In der Altmark erfreut sich Boßeln großer Beliebtheit. Am Sonnabend traten Lindstedterhorst, Seethen und Wollenhagen gegeneinander an.

Von Antonius Wolllmann 23.10.2016, 23:01

Lindstedterhorst l Um kurz vor 10 Uhr sind am Sonnabend die Bollerwagen in Lindstedterhorst bereits gepackt. Manch einer macht sich mit dem Spielgerät, einer Kugel aus Gummi, vertraut. Doch bevor es losgeht und die erste Kugel geworfen wird, stärken sich die etwa 35 Teilnehmer bei einem gemeinsamen Frühstück. Schließlich müssen sie in Kürze eine Distanz von gut sechs Kilometern zurücklegen. Von Lindstedterhorst geht es entlang der Landstraße zunächst nach Wollenhagen, danach weiter nach Seethen, der letzten Station des kleinen Boßel-Wettkampfs.

Die Idee, sich auf diesem Wege sportlich zu messen, sei vor etwa zwei Jahren entstanden, erzählt Seethens Ortsbürgermeister Gerald Adler. „Wir haben uns gefragt, wie wir die Gemeinschaft stärken können. Boßeln erschien uns sehr gut geeignet, weil das Spiel Spaß macht und gleichzeitig sehr gesellig ist“, sagt Gerald Adler.

Nachdem die Idee bei ihrer Premiere im vergangenen Jahr ausschließlich positive Resonanz hervorrief, war für die Organisatoren klar: Da machen wir eine Tradition draus. Bei der zweiten Ausgabe lockt sogar zum ersten Mal ein Wanderpokal.

Die Atmosphäre könnte dabei nicht besser sein. Niemand nimmt den Wettkampf zu ernst. Landet die Kugel mal im Straßengraben, muss der Werfer den liebevollen Spott seiner Konkurrenten ertragen. Nebenbei bleibt immer wieder Zeit für einen kurzen Schnack oder das eine oder andere Getränk. Und ein weiterer wichtiger Aspekt wird deutlich: Boßeln schließt niemanden aus. Kinder können genauso mitmachen wie Senioren.

Doch ganz ohne sportlichen Ehrgeiz geht auch diese Partie nicht über die Bühne. Die Schriftführer der Mannschaften führen genau Buch über die Anzahl der Würfe. Und so steht am Nachmittag schließlich der Sieger fest: Wie im Vorjahr gewinnt Wollenhagen. Dahinter reihen sich Lindstedterhorst und Seethen auf Platz zwei und drei ein.