1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Neues Feuerwehrfahrzeug für Brunau

Brandschutz Neues Feuerwehrfahrzeug für Brunau

Das neue Fahrzeug der Brunauer Feuerwehr ist da und hat die ersten Einsätze bereits gemeistert. Am Sonnabend wurde es feierlich übergeben.

Von Petra Hartmann 28.08.2017, 03:00

Brunau l Rund eine Viertelmillion Euro hat sich die Stadt Kalbe das neue Löschfahrzeug kosten lassen. Vor allem der zweigleisige Ausbau der Amerikabahn sei Grund für die Entscheidung gewesen, sagte Karsten Ruth, der hauptamtliche Bürgermeister der Mildestadt. Angesichts des erhöhten Risikos betonte er, „dass die Stadt Kalbe zu ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen steht.“

Etwas verärgert stellte er fest, dass die Anschaffung „allein zu Lasten der Stadtkasse geht.“ Ein Antrag der Stadt auf Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt wurde nicht bewilligt. „Auch die Deutsche Bahn, die ja mit Ursache ist, fühlte sich nicht veranlasst, sich zu beteiligen“, sagte Ruth. Immerhin sei mit einer erhöhten Frequenz von 160 Zügen täglich zu rechnen. Ein hohes Unfallrisiko.

Außerdem bezeichnete Ruth das neue Fahrzeug auch als „Vertrauensvorschuss“ für die Brunauer Feuerwehr und äußerte die Hoffnung, dass sich vielleicht hierdurch technik-interessierte Bürger finden, die die Freiwilligen in ihrer Arbeit unterstützen: „Wir brauchen dringend zusätzliche Kräfte in unseren Reihen.“

Auf die enge Personaldecke der Brunauer Feuerwehr gingen auch Stadtwehrleiter Jörg Kämpfer und die Brunauer Ortsbürgermeisterin Ortrun Cyris ein. Die Brunauer Feuerwehr hat 15 aktive Mitglieder, hinzu kommen acht Mitglieder in der Jugendwehr.

„Nutzt diesen Schwung, nutzt die Dienste, nutzt die Möglichkeiten, die ihr jetzt habt“, ermutigte Kämpfer die Ehrenamtlichen zur Suche nach neuen Mitgliedern. Ortrun Cyris fügte hinzu: „Ich bin sehr traurig, dass die Truppe so klein ist. Fünf Mann können nicht die Welt retten – 50 Mann gemeinsam schaffen mehr.“

Neun Mann Besatzung haben in dem neuen Gefährt Platz. Dadurch, dass die Stadt Kalbe das Feuerwehrfahrzeug aus eigener Tasche bezahlt hat, waren einige Extras möglich, die es bei einer Anschaffung aus Landesmitteln nicht gegeben hätte. So verfügt es über einen Tank, der 2000 Liter Löschwasser fasst (Norm: 1000 Liter). Die extra lange Schiebeleiter reicht bis zum dritten Obergeschoss (Norm: zweites Obergeschoss).

Besonders gefreut haben sich die Feuerwehrleute über die höhenverstellbare Rettungsplattform, die vor allem bei der Bergung verletzter Lkw-Fahrer aus dem Fahrerhaus sehr hilfreich ist. Hilfreich bei Bahn-Unfällen kann auch eine spezielle Rettungssäge sein: „Damit kann man zum Beispiel das Dach von umgekippten Zugwagen aufsägen“, erläuterte Falk Lehmann, Vertriebsbeauftragter für Sachsen-Anhalt bei Magirus, der das Fahrzeug auslieferte.

Das alte Fahrzeug, das nun außer Dienst gestellt wurde, war 26 Jahre alt und musste dringend ersetzt werden. Übrigens hatte das neue Löschfahrzeug bereits vor der offiziellen Übergabe zwei Einsätze, wie Ortswehrleiter Andy Garz berichtete. In der vergangenen Woche musste eine Ölspur abgestreut werden. Außerdem rückten die Kameraden zu einem vermeintlichen Wohnungsbrand in Packebusch aus, der sich jedoch als Fehlalarm herausstellte.