Breitband Zweckverband stellt Pläne vor
Über 60 Teilnehmer besuchten in Jävenitz die Informationsveranstaltung zum Breitbandausbau.
Jävenitz l Das Interesse am schnellen Internet in Jävenitz und Umgebung war groß. Zumindest besuchten zahlreiche Einwohner die Informationsveranstaltung, zu der die Hansestadt Gardelegen und der Zweckverband Breitband Altmark (ZBA) in die Jävenitzer Schulaula einlud. Henning Kipp, Technischer Projektleiter beim ZBA und Christian Pospiech, Technischer Projektsachbearbeiter stellten die Pläne zum Breitbandausbau im Projekt III, dem Gardelegen Klötze und einzelne Orte aus Beetzendorf-Diesdorf angehören. Über schnelles Internet zu verfügen, sei nicht nur für den privaten Nutzer lukrativ. Firmen, die sich in der Region ansiedeln wollen, informieren sich vorab, ob eine gute Internetverbindung vorhanden ist, sonst suchen sie gleich einen neuen Standort, stellte Christian Pospiech klar. Auch der Wert einer Immobilie steigere sich, wenn eine moderne Internetverbindung vorhanden sei. Und nun soll auch die westliche Altmark davon profitieren.
Für alle drei Projekte, zu denen auch die Erschließung des ostelbischen Gebietes, der Kreis Stendal und weitere Gemeinden des Altmarkkreises gehören, werden schätzungsweise 141 Millionen Euro Kosten anfallen. 40 Millionen Euro werden vom Bund gefördert, 24 Millionen Euro vom Land, so Kipp. Im kommenden Jahr soll mit dem Ausbau der Glasfaseranschlüsse bis ins Haus begonnen werden. Übertragungsbandbreiten bis zu einem Gbit/s sollen dann erreicht werden
Das Projekt III werde voraussichtlich in sechs Baulose aufgeteilt. 800 Kilometer Netzlänge soll verbaut werden. Die Gesamtinvestition für dieses Projekt werden rund 48 Millionen Euro betragen, so Kipp. „Unser Ziel ist es, das gesamte Gebiet zu erfassen", fügte er hinzu. Im Januar soll die Planung vergeben werden, der Ausbau Ende 2019 starten. Kipp stellte klar, dass das schnelle Breitbandnetz nur komme, wenn es genügend Nutzer gibt, die Interesse haben.:„Wir bauen entweder das Projektgebiet III oder gar nicht. Es wird nicht so sein, dass wir in einem Ort bauen und woanders, wo es kein Interesse gibt, nicht. Wir bauen, wenn Sie es wollen."
Weil Fördermittel fließen, darf der ZBA nur ausbauen, wo Nutzer noch nicht mit Internetgeschwindigkeiten bis 30 Mbit/s ausgerüstet sind. So gibt es im Projekt III schwarze und weiße Flecken. Schwarze Flecken sind nicht förderfähig, da dort 30 Mbit/s oder mehr vorhanden sind. „Erschließungsgebiet sind die weißen Flecken," so Kipp. Das heißt, nicht erschlossen wird die Kernstadt Gardelegen, Miesterhorst und Köckte sowie Straßenzüge in Jävenitz, Jerchel, Letzlingen, Lindstedt, Mieste und Zichtau. In Jävenitz werde die westliche Seite erschlossen. „In Schenkenhorst beispielsweise ist der ganze Ort ein weißer Fleck und wird von uns komplett erschlossen", fügte er hinzu. „Ich finde es nicht gut, dass die Bürger, die über 30 Mbit/s kommen, nicht von dieser Maßnahme profitieren", sagte Einwohnerin Waldtraud Lucas. Stimmen aus dem Publikum wurden laut. Von „Bürgern zweiter Klasse" war gar die Rede. „Ich bin auch Bürgermeisterin aller schwarzen Flecken", sagte Bürgermeisterin Mandy Zepig. Sie berichtete, dass eine Petition in Vorbereitung ist, um auch die schwarzen Flecken erschließen zu dürfen.