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Breitbandausbau Kalbe bald unterschiedlich versorgt?

In Sachen Breitband-Ausbau durch den Zweckverband Altmark sind Bühne und Vahrholz voll förderfähig. Die Kernstadt Kalbe ist es nicht.

Von Cornelia Kaiser 24.11.2018, 20:00

Kalbe l „Halb Kalbe ist nicht förderfähig“, brachte es Dirk Benecke, zuständiger Projektleiter des Zweckverbandes Breitband Altmark, am Donnerstagabend auf den Punkt. Da waren er und sein Kollege Marcel Schwarz zu Gast im Kalbenser Ortschaftsrat, um über die geplante Schaffung eines Versorgungsnetzes zu sprechen, das Glasfaser bis in die Häuser führen soll und das dadurch eine wesentlich stärkere Internetleistung als bislang üblich (bis zu 600 MBit/Sekunde) ermöglichen würde.

Doch während Bühne und Vahrholz voll förderfähig wären, trifft dies auf die Kernstadt nicht zu. Der Grund: Bei einer Marktanalyse im Jahr 2016 waren in Teilen von Kalbe bereits bis zu 30 MBit/Sekunde auf der Basis von Kupferkabel-Hausanschlüssen nutzbar. Es gab dort also kein sogenanntes Marktversagen, welches ja letztlich dazu geführt hat, dass sich der kommunale Zweckverband Breitband Altmark überhaupt gebildet hat. Er soll nämlich auch jene Orte ans Netz nehmen, deren digitale Erschließung für privatwirtschaftliche Unternehmen unattraktiv ist.

Allerdings braucht es Vorverträge mit künftigen Nutzern. Nur wenn eine bestimmte Prozentzahl der Haushalte in einem Ort bereit ist, sich anzuschließen und dies auch in einem zwei Jahre gültigen Vorvertrag zum Ausdruck bringt, „können wir überhaupt tätig werden“, so Dirk Benecke. Genau deshalb sprechen er und sein Kollege aktuell auch in so gut wie jedem Ortschaftsrat in der Einheitsgemeinde Kalbe vor. Denn die Ortbürgermeister und Ratsmitglieder sollen als Multiplikatoren wirken und das Anliegen an die Bevölkerung herantragen.

Wie es der aber begreiflich gemacht werden kann, „dass Kalbe künftig unterschiedlich versorgt sein wird“, wie Ortschaftsratsmitglied Mathias Garf formulierte, das blieb am Donnerstagabend offen. „Natürlich ist es der einzig richtige Weg, alles auszubauen“, sagte Dirk Benecke. Deshalb werde der Zweckverband sein Glasfasernetz ja auch so ausrichten, dass kurzfristig auch die derzeit nicht förderfähigen Gebiete angeschlossen werden könnten. Denn es werde ja bereits über eine Novellierung der Fördermodalitäten nachgedacht.

Die Vorverträge übrigens schließt der Kunde nicht mit dem Zweckverband selbst, sondern mit dem späteren Netzbetreiber DNS-Net ab.