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Brücke hergerichtet Sanierung ohne öffentliche Mittel

Die „Holt‘schen Brück´" zwischen Altmersleben und Butterhorst ist saniert worden - und zwar ganz ohne öffentliche Mittel.

Von Cornelia Kaiser 12.02.2017, 02:00

Altmersleben l Brücken-Neubauten, aber auch -Sanierungen sind heutzutage ein sehr teures Unterfangen. Deshalb kam es für die Altmerslebener und Butterhorster auch nicht infrage, die „Holt‘schen Brück‘“, wie die Untermilde-Brücke zwischen den beiden Orten genannt wird, im Zuge des Flurneuordnungsverfahrens herrichten zu lassen. Das Geld wurde stattdessen für Wegebaumaßnahmen verwendet.

Dennoch zeigt sich besagte Brücke nun in saniertem Zustand und ist wieder problemlos nutzbar, auch mit dem Pkw. Nur Lkw und große Landwirtschaftsmaschinen können dort nicht passieren. Sollen sie auch nicht. Denn genau deshalb ist die Brücke deutlich schmaler gestaltet worden als das verschlissene Vorgängermodell.

Bezahlt hat die Maßnahme die örtliche Separationsgemeinschaft. Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss von Grundstückseigentümern, der bereits im 18./19. Jahrhundert, als es eine Vorstufe der heutigen Flurneuordnung gab, gegründet worden war. Da es jedoch kaum bis gar nicht mehr möglich ist, alle Nachfahren der Eigentümer an einen Tisch zu bekommen, ist für die Geldmittel besagter Gemeinschaft die Gemeinde verfügungsberechtigt. In diesem Fall die Einheitsgemeinde Kalbe, die Rechtsnachfolgerin der Gemeinde Altmersleben ist. Schon deren Rat hatte sich in der Vergangenheit immer wieder mit dem Thema „Holt‘schen Brück‘“ befasst. Denn ihr Zustand sei wirklich unbefriedigend gewesen, wie der einstige Gemeinde- und heutige Ortsbürgermeister Bernd Pawelski während der Ortschaftsratssitzung sagte.

Umso zufriedener sind er und seine Mitstreiter über den neuen Zustand der Brücke. Und während die Separationsgemeinschaft die Bohlen und deren Installation bezahlt hat, zeichnen für das Anbringen des Brückengeländers, das immerhin aus verzinktem Stahlrohr besteht, zwei Sponsoren verantwortlich. Hierbei handelt es sich um den ortsansässigen Landwirt Ralf Schulze, der mithilfe der Brücke seine Flächen besser erreichen kann, sowie um den Altmerslebener Metallbauer Hans-Joachim Wornath. Er hat das Geländer hergestellt und es vor wenigen Tagen installiert. Und er weist darauf hin, dass die Brücke ja nicht nur von Landwirt Schulze, sondern auch von anderen Passanten genutzt wird. Dazu gehören auch Radfahrer und Spaziergänger. Denn die „Holt‘schen Brück‘“ gehört zum Wegenetz rund um die Stadt Kalbe. Die Wege wiederum, die an sie heranführen, befinden sich im Eigentum der Separationsgemeinschaft. Und genau deshalb wurde die neue Holzkonstruktion auch von deren Konto bezahlt.

Während sich der jetzige Investitionsaufwand auf mehrere Tausend Euro beläuft, wären es bei einem Neubau im Zuge der Flurneuordnung Hunderttausende gewesen. Da es in den Gemarkungen Altmersleben und Butterhorst aber nicht nur diese eine Brücke, sondern gleich drei von der Sorte gibt, kam eine solche Maßnahme nicht für die Trägergemeinschaft – sie ist der Herr des Flurneuordnungsverfahrens und setzt sich aus den Flächeneigentümern zusammen – infrage. „Wir wollten mit dem Geld lieber die Wege herrichten“, sagte am Donnerstagabend der Ortsbürgermeister während der Sitzung des Ortschaftsrates. Unmittelbar zuvor hatte dessen Mitglied Hans-Georg Otte ein Handyfoto der neu gestalteten Brücke gezeigt. Und auch er freut sich darüber, dass diese nun wieder problemlos genutzt werden kann.