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Brückensanierung Schäden größer als gedacht

Die Schäden an der Badeler Bahnbrücke sind größer als von der Arbeitsgruppe, die sich zu deren Sanierung gegründet hat, gedacht.

Von Cornelia Kaiser 03.08.2017, 14:04

Badel. Im Kopfbereich einiger Trägerbalken der Badeler Bahnbrücke herrscht emsiges Treiben. Dort haben sich nämlich Waldameisen im feuchten Holz eingenistet – und auf diese Weise zu einer erheblichen Verstärkung der ohnehin vorhandenen Schäden beigetragen.

Das ganze Ausmaß zeigt sich erst jetzt, da die Sanierung der 1911 errichteten Brücke begonnen hat. Eine Apenburger Fachfirma ist damit beschäftigt, große Teile des Holzes auszutauschen. Sie arbeitet im Auftrag einer Arbeitsgruppe, die sich aus engagierten Badelern zusammensetzt, denen der Erhalt des alten Bauwerkes am Herzen liegt. Federführend agiert dabei die Jagdgenossenschaft unter Vorsitz von Thomas Schreiber. Und der hatte schon vor Beginn der eigentlichen Sanierungsarbeiten und mit Blick auf eine mögliche Ausweitung der Schäden nicht von einer konkreten Investitionssumme sprechen wollen.

Dass er damit richtig lag, das zeigt sich jetzt. Denn anders als ursprünglich angenommen, müssen nicht nur vier vermoderte Stützen, à 3,11 Meter, ausgetauscht werden, sondern auch drei Trägerbalken, 20 mal 32 Zentimeter stark und jeweils 9,50 Meter lang. Auch die Auffanglager sind zu erneuern.

Bei der Sanierung kommt unter anderem Lärchenholz zum Einsatz, weil dies weniger anfällig ist. Die Eichenbohlen, die wiederum zum Schluss aufgelegt werden, haben eine schräge Schnittführung, damit das Wasser künftig besser ablaufen kann und nicht gleich wieder Feuchtigkeitsschäden entstehen. Außerdem werden die Bohlen mit speziellen Abdichtungsbahnen versiegelt. Auf diese Weise sollen sie die nächsten 15 bis 20 Jahre halten. Mindestens.

Einen konkreten Fertigstellungstermin für die Sanierung der Bahnbrücke gibt es nicht. Das hängt damit zusammen, dass die beauftragte Fachfirma immer nur dann in Badel tätig werden kann, wenn keine anderen Aufträge drängen. So ist es im Vorfeld mit der Arbeitsgruppe vereinbart worden. Diese wiederum hilft ebenfalls, wo sie kann, stellt unter anderem, wenn erforderlich, schwere Technik zur Verfügung.

„Wir hoffen, dass die Brücke noch in diesem Jahr wieder genutzt werden kann“, sagt Thomas Schreiber, betont aber auch, dass diesbezüglich kein Druck gemacht wird. Die Überführung, unter der bis 1991 die Kleinbahn zwischen Kalbe und Beetzendorf fuhr und die den Drift- mit dem Wiesenweg verbindet, ist ausschließlich für Fußgänger und Fahrradfahrer gedacht und wird deshalb auch künftig wieder abgepollert.

Die von Schreiber geleitete Arbeitsgruppe hatte im Vorfeld der Sanierungsmaßnahme einen fünftstelligen Geldbetrag zusammengetragen, wobei viele Bürger großzügig gespendet hatten (Volksstimme berichtete). Die vorhandenen Mittel, da ist sich Schreiber relativ sicher, werden ausreichen, auch wenn die Arbeiten nun umfangreicher ausfallen als angenommen. Wenn nicht, wird die Sammlung noch einmal ausgeweitet.