1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Großübung: 2000 Soldaten in Schnöggersburg

EIL

Bundeswehr Großübung: 2000 Soldaten in Schnöggersburg

Bei der ersten Großübung in der Militärstadt Schnöggersburg bereiteten sich knapp 2000 Soldaten auf ihren Einsatz vor.

Von Doreen Schulze 24.06.2018, 03:00

Letzlingen l Mit dem Maschinengewehr im Anschlag patrouillieren feindliche Streitkräfte auf den Dächern in der Militär-Übungsstadt Schnöggersburg. Panzer kommen näher, es sind norwegische Einsatzkräfte. Vom Panzer aus nehmen sie die Gebäude unter Beschuss, eliminieren den Feind. Deutsche Kräfte rücken ebenfalls mit Panzern an. Nachdem von den Dächern keine akute Gefahr zu befürchten ist, steigen sie ab, dringen in die Häuser ein, die von den Feinden besetzt werden. Schüsse fallen. Nach und nach werden Fahnen sichtbar, die aus den Fenstern der Häuser gehängt werden, und anzeigen, dass diese sozusagen feindesleer sind.

Nach circa einer halben Stunde ist die Operation vorbei. Die deutschen Streitkräfte haben im Schulterschluss mit den norwegischen Soldaten Schnöggersburg zurückerobert, den Flughafen genommen und so die eigene Versorgung gesichert und die des Feindes zerschlagen.

Dieses Szenario in Schnöggersburg ist die erste Großübung der Bundeswehr in der neuen Übungsstadt. Der Gefechtsverband, bestehend aus dem Panzerlehrbataillon 93 aus Munster, übt gemeinsam mit Soldaten aus den Niederlanden und Norwegen. Der Gefechtsverband ist als schnelle Eingriffstruppe der NATO vorgesehen und wird 2019 die Führung der NATO-Speerspitze übernehmen. Die schnelle Eingriffstruppe soll innerhalb von 48 bis 72 Stunden an jeden Ort verlegbar sein, wo sie benötigt wird. Im Herbst findet für die Soldaten ein abschließendes Nato-Manöver in Norwegen statt. Insgesamt gehören der NATO-Speerspitze 8000 Soldaten an. 5000 von ihnen kommen aus Deutschland. „Diese Brigade wird ihre Aufgabe erfüllen“, macht Generalleutnant Jörg Vollmer deutlich.

Gegründet wurde die Eingriffstruppe 2014 als Reaktion auf die veränderten politischen Verhältnisse und um der russischen Annexion der Krim zu begegnen. Ziel der Einsatzkräfte ist es, einer 360-Grad-Bedrohung zu begegnen. Derzeit befindet sich die Brigade in der Stand-Up-Phase. Das bedeutet, dass die Reaktionszeit von der Alarmierung bis zur Verlegungsbereitschaft 45 Tage beträgt. 2019 folgt die Stand-By-Phase, wie eingangs bereits erwähnt. 2020 dann die Stand-Down-Phase, in der die Brigade innerhalb von 30 Tagen anrückt.