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Corona Selbst genäht, gebaut und gebraut

Viele schauten neugierig in das neu eröffnete Hansekontor in der Gardelegener Innenstadt.

Von Elke Weisbach 01.12.2020, 22:00

Gardelegen l „Mich hat die Neugier hergebracht, da das Geschäft ja zum ersten Mal geöffnet hat“, erzählte Melitta Müller aus Gardelegen im Volksstimme-Gespräch. Sie sei auf der Suche nach einem Geschenk für ihren kleinen Enkel gewesen und wurde am Stand von Linda Wendlandt fündig. Die Gardelegenerin erstand einen Strampler mit passender Mütze und Schal – alles selbst genäht von der jungen Letzlingerin.

Und auch deren anderen Angebote von selbstgenähten Taschen, Masken und Tüchern über kleine Schlüsselanhänger mit Einkaufschip und Türstopper in Wichtelform bis hin zu Kissen und bunten Abschminktüchern kamen gut bei den Kunden an. Dabei, erzählt die 32-Jährige lachend, sei sie erst durch Corona zum Nähen gekommen. Da habe sie mehr Zeit gehabt und sich einen Wunsch erfüllt. Im April habe sie ihre erste Nähmaschine gekauft und ganz nach dem Motto „do it yourself“ losgelegt.

Mit Anleitungen aus dem Internet habe sie zunächst allerlei ausprobiert. Gestartet ist die Verkäuferin allerdings mit dem, was im Frühjahr außerordentlich wichtig wurde und anfangs Mangelware war, nämlich mit Masken. Mittlerweile hat sich die Angebotspalette erheblich erweitert. Und sie habe auf Märkten, die es ja vereinzelt übers Jahr in der Region gab, ihre selbstgefertigten Waren angeboten, die auch gut ankamen. Doch die Möglichkeiten seien rar gesät. Deshalb habe sie das Angebot der Stadt ergriffen und zwei Termine gebucht. Am 18. Dezember ist Linda Wendlandt noch einmal vor Ort im Hansekontor.

Ebenfalls Selbstgefertigtes wurde gestern von der Stiftung Bildung und Handwerk (SBH) Südost Gardelegen angeboten, das innerhalb des Stabil-Projektes für Jugendliche unter anderem in der Holzwerkstatt entstanden ist, sowie von Mitarbeiterinnen der Tagesförderung der Salus in Gardelegen und Uchtspringe. Wie Juliane Oeter erzählte, nehme kreatives Arbeiten einen großen Raum in der Tagesförderung ein. Dabei werde mit verschiedenen Materialien wie Holz, Ton, Pappe und Papier gearbeitet. Und regelmäßig werden die Produkte dann auf verschiedenen Märkten und eigenen Festen angeboten.

In der Weihnachtszeit seien sie als Salus beispielsweise immer mit einem Stand beim Lindstedter Adventsmarkt vertreten. Und auch in Gardelegen sei man schon mit dabei gewesen. Seit dem Sommer wurde bereits an den verschiedenen Dekorationsartikeln zum bevorstehenden Fest gearbeitet, da beispielsweise Tonarbeiten durch das Trocknen, Lasieren und mehrfaches Brennen viel Zeit in Anspruch nehmen. Dass sie die nun im Hansekontor doch noch an den Frau beziehungsweise an den Mann bringen können, freut sie, ihre Kollegin Carolin Schwede und die Leiterin der Tagesförderung an beiden Standorten, Marie Stolle, sehr.

Neben den selbstgefertigten Angeboten gab es gestern auch den Hanse-Urtrunk 1356 als besonderes Bier von der Gardelegener Brauereigesellschaft, den Vorwerk-Kobold und die Altmarkkiste. Vor Ort war auch Fabian Krüger von Tourist-Information, der ebenfalls Souvenirs anbot. Zudem achtete er darauf, dass jeder Kunde sich einen hübschen Weihnachtsstrumpf nahm und am Ende wieder zurücklegte. Davon gab es nämlich acht Stück – so viele, wie Kunden mit einem Mal im Geschäft sein durften.

Das Hansekontor öffnet jetzt von Montag bis Sonnabend seine Türen, wobei das Angebot wechselt. Was an welchem Tag präsentiert wird, erfahren Interessenten auf der Homepage der Stadt unter www.gardelegen.de.