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Dachschäden Fünf vor zwölf für die Kirche

Auf dem Bühner Friedhof regnet es. Jedoch nicht das seit langem ersehnte Wasser, sondern Dachsteine.

Von Cornelia Kaiser 18.10.2018, 06:00

Bühne l Wenn Volker Gomell, der für die Ortschaft Bühne im Gemeindekirchenrat des Kirchspiels Güssefeld sitzt, den Blick über das Dach des Gotteshauses schweifen lässt, kann er nur den Kopf schütteln. Erst recht, wenn er dann an den Fuß des uralten Gemäuers schaut. Dort liegen nämlich Teile von Schieferplatten und Dachziegeln. Immer wieder fallen sie vom Bühner Gotteshaus herunter.

Weil das eine Gefahr für Nutzer des angrenzenden Friedhofes darstellt, wird überlegt, ob dieser nicht gesperrt werden sollte, zumindest in Teilen. Das bestätigt neben Volker Gomell auch die Vorsitzende des Kirchspiels, Melissa Schmidt, und verweist dabei auf das Protokoll der Gemeindekirchenratssitzung vom April. Das sei natürlich auch dem Kreiskirchenamt zugestellt worden. Ohnehin sei das Problem dort seit langem bekannt, so Schmidt und Gomell unisono. Beide vermissen Unterstützung vonseiten des Amtes, zumal es bereits vor Jahren einen Termin mit der Denkmalschutzbehörde gegeben habe. Passiert sei seither aber nichts.

Rainer Wellkisch, Baupfleger im Kreiskirchenamt, will die Kritik so nicht stehen lassen. Richtig sei, dass der Sanierungsbedarf des Bühner Kirchendaches seit längerem bekannt sei. Es müsse jedoch ein konkreter Beschluss vonseiten der Gemeindekirchenrates herbeigeführt werden, aus dem hervorgehe, dass dieses bauliche Problem – es sei leider nicht das einzige im Kirchspiel – nun in Angriff genommen werde. Immerhin sei ein Eigenanteil zu erbringen.

„Das wissen wir natürlich“, so Melissa Schmidt. Aber sie erwarte vom Amt insofern mehr Unterstützung, als dass erst einmal zu eruieren sei, welche Fördertöpfe zur Verfügung stünden. Eine Zeit lang sei nämlich davon ausgegangen worden, dass es für Kirchen keine Dorferneuerungsmittel mehr gebe. Dass sei wohl inzwischen wieder anders. „Man darf bei der ganzen Sache auch nicht vergessen, dass wir alle ehrenamtlich tätig sind“, so Schmidt. Schon allein deshalb brauche es die Hilfe der Hauptamtlichen im Kreiskirchenamt.

Ehrenamtlich waren in den vergangenen Jahrzehnten auch immer wieder Sicherungsmaßnahmen am Bühner Kirchendach erfolgt. So war dort nicht nur ein großer Trägerbalken ausgebessert worden, sondern Teile des Kirchenschiff-Daches – es besteht aus gewölbten Ziegeln namens Mönch und Nonne, das Dach des Turms hingegen aus Schiefer –waren auch mit Kalkgemisch befestigt worden. Nun jedoch, sagt Volker Gomell, müsse es endlich eine ordentliche Sanierungsmaßnahme geben. Der fünfstellige Kostenvoranschlag, der dafür eingeholt worden sei, habe leider auch schon Staub angesetzt.