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Denkmalstag Vom Turm bis in den Gewölbekeller

Zahlreiche Kirchen, Fachwerkhäuser und weitere Denkmale in und um Gardelegen stehen am Sonntag, 9. September, den Besuchern offen.

Von Doreen Schulze 06.09.2018, 03:00

Gardelegen l Auf den Rathausturm steigen und den Blick über Gardelegen genießen oder aber hinab in den Gewölbekeller des historischen Hauses Schwarzer Reiter steigen. Historische Fachwerkhäuser bestaunen, erfahren, wie es sich darin leben lässt, ohne die Grenzen des Denkmalschutzes zu überschreiten. Die Geschichte und Besonderheiten des Rathauses sind bei einem Rundgang mit Uralt-Bürgermeister Julius Beck (Rupert Kaiser) zu erleben. Er macht auch vor den ehemaligen Zellen des Stadtgefängnisses nicht Halt. Wie die Stadt Anfang des 17. Jahrhunderts ausgesehen hat, erfahren Betrachter des Stadtmodells von Helfried Schmelzer, das in der Kapelle St. Georg hängt. Beim Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 9. September, gibt es vieles zu entdecken, und es öffnen sich Türen, die an den übrigen Tagen im Jahr meist verschlossen bleiben.

Bereits zum 25. Mal wird der bundesweite Aktionstag in diesem Jahr b gefeiert. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer beteiligen sich jährlich, schließen die Dorfkirche auf oder erläutern bei Führungen die Denkmäler. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordiniert seit 1993 am zweiten Sonntag im September diesen Aktionstag. Das diesjährige Motto lautet: „Entdecken, was uns verbindet“.

Dieses Motto greift auch Gedenkstättenleiter Andreas Froese auf. Die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe erinnert an das Massaker vom 13. April 1945, bei dem 1016 KZ-Häftlinge wenige Wochen vor Kriegsende in einer Scheune ermordet wurden. Den Besuchern wird Froese am Denkmalstag einen Blick in die Zukunft der Gedenkstätte mit einer Besichtigung des Außengeländes und der Baustelle des neuen Besucher- und Dokumentationszentrums ermöglichen.

Aber auch in den Ortsteilen sind die historischen Gemäuer geöffnet. Mitglieder des Vereines Ipse excitare öffnen dazu zum Beispiel die Ipser Dorfkirche und geben Einblicke in die Baugeschichte. In Mieste öffnet die Tourist-Information mit ihrem Traditionszimmer und zeigt eine Ausstellung zur Heimatgeschichte.

In Lindstedt sind Gäste auf dem Gutshof samt Gutshaus und Gutsscheune willkommen. Um 11 und um 14 Uhr starten jeweils Führungen durch das denkmalgeschützte Gutshaus (1704) und die Fachwerkscheune (1788) sowie über das Areal des Gutshofes. Der Sportverein Wacker Lindstedt ist mit historischem Bogenschießen und Pfeilbau dabei. Außerdem gibt es Kuchen-Backvorführungen und -verkostungen aus dem Lehmbackofen, ein mittelalterliches Kinderkarussell und Riesenmikado. Der Förderverein Historische Region Lindstedt bietet einen Kreativ-Workshop an, wo die Besucher Ernte- und Herbstkränze anfertigen können.

Einen Kreativ-Workshop gibt es auch in der Alten Apotheke. Sandra Gutsche bietet diesen an. Eine Gebühr von fünf Euro ist zu zahlen. Entstandene Werke können mit nach Hause genommen werden. Zuvor zeigt Sandra Gutsche in einer Ausstellung experimentelle Kunst, Walter Eisenhuth seine Karikaturen.