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Digitalisierung 90 Laptops für die Grundschulen

Die Stadt Gardelegen hat 90 Laptops an die Grundschulen in Gardelegen, Mieste, Jävenitz und Letzlingen verteilt.

Von Cornelia Ahlfeld 04.01.2021, 00:00

Gardelegen l Homeschooling heißt das neue Zauberwort, das in Corona-Zeiten mittlerweile den Schulalltag kennzeichnet. Der Präsenzunterricht soll nach den aktuellen Corona-Verfügungen erst wieder ab dem 11. Januar möglich sein. Ob das so bleibt, weiß heute noch niemand so genau.

Aus diesem Grund wird aufgerüstet, um den Unterricht auch digital, also in Distanzform, anzubieten. Konkret heißt das: Die Schüler lernen zu Hause und arbeiten mit Lehrmaterialien, die ihnen digital zur Verfügung gestellt werden. Nun kann aber bei weitem nicht jeder Schüler daheim über die entsprechende Technik verfügen, ganz zu schweigen von nutzbaren Internetgrößen.

Um wenigstens das Technikproblem für Kinder aus einkommensschwachen Haushalten zu lösen, hat der Bund ein entsprechendes Förderprogramm aufgelegt. Und von dieser Sofortmaßnahme, die erst im September bekannt wurde, profitiert auch die Stadt Gardelegen. „Und wir haben sofort reagiert“, betonte Stadt-Kämmerer Maik Machalz auf Volksstimme-Anfrage.

90 Laptops beziehungsweise Tabletcomputer konnten für die Grundschulen in städtischer Trägerschaft erworben werden. Allerdings habe es für die Berechnung der Anzahl der Geräte seitens des Landes komplizierte Umrechnungskalkulation gegeben, so dass Gardelegen für seine sechs Grundschulen mit insgesamt 756 Schülern nur Anspruch auf 73 mobile Endgeräte im Wert von 43.800 Euro gehabt hätte. Das hätte auch eine ungleiche Verteilung der Geräte auf die Schulen zur Folge gehabt. So hätte die Wandergrundschule beispielsweise 15 Geräte bekommen, die Reutter-Grundschule 20 und die Jävenitzer Schule 11 und Letzlingen nur 10 Geräte. Die Stadt habe daher aufgestockt und zusätzlich 17 Tablets auf eigene Rechnung gekauft. Somit habe man wenigstens einheitliche Klassensätze verteilen können, betonte Machalz.

„Es sind sehr robuste Rechner, auf denen wir die Anwendungen installiert haben, die die Kinder für den Distanzunterricht benötigen“, sagte Stephan Weber, der in der Verwaltung als Sachgebietsleiter der IT-Abteilung tätig ist. Im Vorfeld sei mit den Schulen abgesprochen worden, mit welchen Anwendungen die einzelnen Einrichtungen arbeiten. Zudem sei auf eine kindersichere Benutzung der Geräte geachtet worden. So sei unter anderem eine für Kinder geeignete Suchmaschine voreingestellt worden, erläuterte Weber. Diese Geräte sollen nun an Kinder aus einkommensschwachen Familien ausgeliehen werden. Die Entscheidung dazu liege in der Verantwortung der jeweiligen Schule.

In Sachen Digitalisierung der Schulen soll das nicht der einzige Punkt bleiben. Die Stadt hat Mittel aus dem Digitalpakt Schule beantragt. 400.000 Euro soll es für Gardelegen geben. Das Geld ist allerdings noch nicht auf dem Konto der Verwaltung eingegangen. Es müsse jetzt gemeinsam mit den Grundschulen ein Medienkonzept erarbeitet werden. „Wenn das vom Land bestätigt wird, können wir in die Umsetzung gehen“, so Machalz. Mit dem Geld soll die Netzwerkverkabelung in den Schulen auf den aktuellen Stand gebracht werden. „Und wir hoffen, dass wir weitere digitale Tafeln kaufen können“, erklärte Machalz.

Und die Stadt will von einem weiteren Landesprojekt mit dem klangvollen Namen „Fibre4EduLSA – Glasfaser für Schulen“ profitieren. Das wurde zwar bereits 2018 aufgelegt, aber offensichtlich ist das in Coronazeiten dringlicher denn je, damit auch die Schulen mit Highspeedtempo durch das Internet surfen können. „Über dieses Programm soll jede Grundschule ans Breitbandnetz angeschlossen werden. Auch da sind wir natürlich dran“, betonte Machalz.

Derzeit sei es so, dass alle Grundschulen ein Computerkabinett haben und mit Einzelrechnern arbeiten können. Im Rahmen des zusätzlichen Laptopprogrammes war es ursprünglich vorgesehen, finanzschwachen Familien einen Zuschuss von 150 Euro zu gewähren, um sich Technik für das digitale Lernen zu kaufen. Nachdem die Summe als zu niedrig kritisiert wurde, hatten Bund und Länder andere Entscheidungen getroffen. In das Technikprogramm fließen nun bundesweit 500 Millionen Euro.