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Diskussionsrunde Ideen zur Daseinsvorsorge auf den Dörfern

Wie sieht die Zukunft des Lebens auf dem Dorf aus? Der Förderverein „Historische Region Lindstedt“ lud zur Diskussion auf den Gutshof ein.

07.07.2017, 19:00

Lindstedt l Rund 20 Besucher aus Lindtstedt und den umliegenden Dörfern waren gekommen, um sich über die Arbeit des Vereins und Ideen zur nachhaltigen Energieversorgung, zur erweiterten Daseinsvorsorge und über das Projekt „Zukunftsfähige Dörfer“ zu informieren.

Über ein Energiekonzept zur nachhaltigen Energieversorgung von Lindtstedts neuer Mitte sprach Jan Bauditz in seinem Kurzvortrag. Es ging um den Bereich Gutshof, ehemaliges Dorfgemeinschaftshaus, neue und alte Schule. Es ging um den Bau eines Biomeilers. Das Fernziel könnte sein Lindstedt ohne Verbrauch fossiler Brennstoffe mit kalter Bionahwärme zu versorgen. Auch über andere Möglichkeiten der Energiegewinnung, etwa durch eine Photovoltaik-Anlage oder Erdkolektoren hat Bauditz sich bereits Gedanken gemacht. Das meiste davon ist Zukunftsmusik, zunächst einmal zeigte er die Möglichkeiten auf. Der Biomeiler jedoch sei durchaus in naher Zukunft umsetzbar. Ein besonderes Argument für den Biomeiler sei, dass es durch den vielen Holzabfall im Umkreis die Möglichkeit gebe, an die für den Betrieb nötige Biomasse in großem Umfang zu kommen. Auch regte er den Bau von Trockentoiletten an, deren Abfälle in den Biomeiler eingeleitet werden könnten. Eine solche Toilette sei geräusch- und geruchslos und würde kein Trinkwasser verbrauchen.

Das Thema Daseinsvorsorge stand im Mittelpunkt des Beitrags von Susanne Raabe und Anja Rodieck. Daseinsvorsorge – das hieße vor allem, die eigene Existenz zu sichern. Dazu gehörten diverse Pflichtaufgaben der Kommunen, die der Verein nicht leisten könne. Aber es gebe noch die „erweiterte Daseinsvorsorge“, die der Lebensqualität und der Zufriedenheit dient. Hier könne der Verein ansetzen und seine Aufgaben suchen. Es geht darum Treffpunkte zu gründen, Identität zu stiften, die Möglichkeiten für altersgerechtes Wohnen zu schaffen.

Wie das Leben in zukunftsfähigen Dörfern aussehen könnte, darüber hatten sich Christoph Strünke und Stella Veciana Gedanken gemacht. Sie stellten die Arbeit der Organisation „Global Ecovillage Network“ vor und berichteten von einer Tagung des Netzwerks, an dem fünf Mitgliedsgemeinschaften teilgenommen haben. Sie unterschieden vier Dimensionen der Nachhaltigkeit (ökologisch, ökonomisch, sozial und kulturell) . Als Beispiele für nachhaltige Entwicklungen nannten sie die Gründung einer freien Schule oder eines Bioladens in einem Dorf, das sie mit dem Netzwerk besucht hatten.